Jürgen Klebe erläuterte die Bedeutung des Aurora-Reliefs. Foto: Gogol

Jürgen Klebe erläuterte die Bedeutung des Aurora-Reliefs. Foto: Gogol

Das Aurora-Relief ist zurückgekehrt ins Wrangelschlösschen. Foto: Gogol

Das Aurora-Relief ist zurückgekehrt ins Wrangelschlösschen. Foto: Gogol

„Ein bedeutendes Ausstattungsstück, das ins Gutshaus gehört, ist endlich wieder zurück“, freute sich Bezirksbürgermeister Norbert Kopp. Am Mittwoch feierte er mit der Schadow-Gesellschaft Berlin die Einweihung des „Aurora-Reliefs“, das, wie Kopp erklärte, in den Wirren des Krieges und der Nachkriegszeit verloren ging. Nach alten Fotos fertigte der Berliner Bildhauer Kai Röttger eine Gips-Kopie des Reliefs von 1804.

Der Hofbildhauer Johann Gottfried Schadow war am Bau des Gutshauses mit seiner Werkstatt vielfältig beteiligt. Zu seinen bekannten bildhauerischen Arbeiten im Auftrag von Carl Friedrich von Beyme gehört auch das von seinem Schüler Ludwig Wichmann im November 1804 gefertigte Relief über dem Spiegel des Kamins im Gartensalon.

Auf diesem Relief ist Aurora, die hier geflügelte antike Göttin der Morgenröte dargestellt, wie sie in Begleitung von zwei ebenfalls geflügelten Nymphen und drei Putten den neuen Tag beginnen lässt. Die Darstellung lehnt sich an eine Arbeit des englischen Bildhauers John Flaxman aus dem Jahre 1795 an, die den Flug der Okeaniden zum gefesselten Prometheus zeigt, erklärte Jürgen Klebs, der Vorsitzende der Schadow-Gesellschaft.

Das im November 1804 in Schadows Werkstatt ausgeführte Relief diente sehr wahrscheinlich als Sinnbild dafür, mit welch freudigen Erwartungen der Geheime Kabinettsrat für das Justizwesen Carl Friedrich von Beyme, in sein von den Berliner Architekten David Gilly und Friedrich Gentz geschaffenes Gutshaus einzog, in dem er über drei Jahrzehnte mit seiner Familie lebte. Im Gutshaus ist das Werk an alter Stelle wieder zu sehen. nur der Kamin fehlt.

(sn/go)