Bild: Wolf Klein, Metzgerei Klein / Feine Fleisch- und Wurstwaren, 2016

Ein Video mit einem Hasslied auf Kosovaren und Türken, überspielt auf ein pornografisches Video. Ein historisches Foto von Schlachtern in stolzer Haltung, flankiert von Wurstscheibenfotos. „10 Gebote für die Kriegsführung des deutschen Soldaten“ aus dem Jahr 1941. Das sind nur einige wenige Beispiele der Arbeiten, welche die Besucher der Ausstellung „Werte_Gemeinschaft“ in der Galerie Schwartzsche Villa erwarten.

Ab Mittwoch, 22. März, wird dort in einer neuen Ausstellung eine vielfältige künstlerische Auseinandersetzung mit gesellschaftspolitischen Narrativen der Wertegemeinschaft gezeigt. Was ist eigentlich eine Wertegemeinschaft? Was bedeutet dieser oftmals stark politisierte Begriff überhaupt? In der jurierten Gruppenausstellung nähern sich 29 Künstlerinnen und Künstler dem narrativen Begriff an, loten ihn aus, beleuchten ihn in seinen unterschiedlichen, zum Teil widersprüchlichen Zuschreibungen.

Während einige den Begriff zum Prüfstein für soziale und politische Debatten erheben, hinterfragen andere, teils ironisch, die Wertigkeiten von Dingen, die uns umgeben oder umgeben haben. So wie auch die Werthaftigkeit der Kunst selbst. Dabei steht nicht nur das Manifestieren solcher Gemeinschaften im Zentrum, sondern auch deren Verschwinden, beispielsweise durch Flucht oder Vertreibung.

Die Schau ist vom 22. März bis zum 11. Juni dienstags bis sonntags in der Zeit von 10 bis 18 Uhr in der Galerie Schwartzsche Villa in der Grunewaldstraße 55 zu sehen. Der Eintritt ist frei.

(sn)