Symbolbild: K. Kellner

850 Bäume hat der Sturm „Xavier“ in Steglitz-Zehlendorf zerstört, weitere 980 Bäume wurden beschädigt. Die Bezirksstadträtin für Immobilien, Umwelt und Tiefbau Maren Schellenberg nannte die Zahlen bei der gestrigen Bezirksverordnetenversammlung (BVV) im Rathaus Zehlendorf.

Gleich zwei Kleine Anfragen von den Bezirksverordneten Martin Matz (SPD) und Mathias Gruner (Die Linke) brachten das Thema auf die Tagesordnung. In ihren Anfragen wollten die Bezirkspolitiker wissen, wie viele Bäume im Bezirk dem Sturm zum Opfer gefallen sind, ob bereits alle Fuß- und Radwege sowie Grünanlagen freigegeben sind und ob der Bezirk eine Chance sieht, die gefallen Bäume noch dieses Jahr durch Neupflanzungen zu ersetzen.

Die Anfragen beantwortete die Grünen-Stadträtin Schellenberg umfassend: Der Sturm habe nicht nur Baumschäden verursacht, sagte Schellenberg. So gebe es beispielsweise mehrere Schäden an den öffentlichen Gebäuden, die durch umgestürzte Bäume verursacht wurden. Als Beispiele nannte die Stadträtin die Wilma-Rudolph- und die Zinnowald-Schule, auf deren Dächer jeweils ein Baum fiel, das Stadion Lichterfelde, in dem ein Baum auf einem Flutlicht-Mast landete sowie mehrere weitere Schulen, von deren Dächern Ziegel herausgerissen wurden. Außerdem sei das Dach des Jugendausbildungszentrums „quasi weggeflogen“.

Bei den 850 zerstörten und 980 beschädigten Bäumen handelt es sich übrigens nur um die „öffentlichen“ Bäume, die in bezirklichen Anlagen wie Parks, Friedhöfe, Schulhöfe oder am Straßenrand umgestürzt sind oder gefällt werden müssen. „Eine Übersicht über beschädigte und umgestürzte Bäume auf privaten Grundstücken liegt dem Bezirksamt nicht vor, ebenso wenig über die Baumschäden in den Wäldern der Berliner Forsten“, so Schellenberg.

Nach „Xavier“: Straßen frei, Fuß- und Radwege sowie Grünflächen noch lange nicht

Was die Beseitigung von umgestürzten Bäumen und Ästen angeht, so seien alle öffentlichen Straßen bereits frei. Auf Fuß- und Radwegen komme es jedoch nach wie vor zu Einschränkungen. Die Bäume seien in den meisten Fällen zwar schon zersägt, aber noch nicht abtransportiert. Und das würde noch dauern, so Schellenberg.

Aufräumarbeiten nach Sturm „Xavier“ werden noch einige Zeit dauern. Foto: Baumann

Außerdem warnte die Stadträtin erneut davor, öffentliche Parks und Friedhöfe zu betreten, „da dort noch lange nicht alle umsturzgefährdeten Bäume beseitigt wurden“.

Dieses Jahr nur reguläre Neupflanzungen

Mit dem Ersetzten der zerstörten Bäume kann dieses Jahr noch nicht begonnen werden. „In diesem Herbst können wir lediglich die vorgesehenen Neupflanzungen von 150 Bäumen gewährleisten.“ Aktuell liege der Schwerpunkt eindeutig auf den Aufräumarbeiten. Außerdem sei bereits klar, dass der hohe Verlust an Bäumen nicht aus den regulären Mitteln auszugleichen wäre. Man habe aber bereits mit der Senatsverwaltung gesprochen und alle Beteiligten seien sich einig gewesen, dass es Sondermittel für ein Nachpflanzungsprogramm geben muss, sagte Schellenberg. Dies würde jedoch „ganz sicher“ nicht mehr in diesem Jahr passieren.

Besondere Priorität bei den Aufräumarbeiten haben im Übrigen Friedhöfe: einerseits damit angesetzte Bestattungen stattfinden können und andererseits damit bis zum „Trauermonat“ November das Betreten der Bezirksfriedhöfe wieder sicher ist.

(eb)