Im Rahmen der Aktion „Mama ist die Beste“ half Bezirksbürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski am Dienstagnachmittag an der Kasse der Karstadt-Filiale in Steglitz aus. Foto: Baumann

„Mama ist die Beste“ – so der Titel der Karstadt-Spende-Aktion, die Dienstagnachmittag in der Karstadt-Filiale in Steglitz prominente Unterstützung bekam. Für die Aktion half die Bezirksbürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski zwei Stunden lang an der Kasse des Kaufhauses aus. Von jedem Einkauf, der in dieser Zeit getätigt wurde, kommen zehn Prozent dem wellcome-Projekt des Stadtteilzentrums Steglitz zugute, welches die Mütter im Bezirk unterstützt.

„Das ist ein sehr schönes und wichtiges Projekt, das jede Unterstützung verdient“, sagte die Bürgermeisterin, bevor sie sich an die Kasse im 1. Stock der Steglitzer Karstadt-Filiale stellte. „Als Bezirksamt arbeiten wir ohnehin eng mit dem Stadtteilzentrum zusammen, daher freue ich mich ganz besonders, sie durch diese Aktion unterstützen zu können.“

Seit 2016 unterstützt die Karstadt-Filiale in Steglitz das wellcome-Projekt, in dem es von jedem Einkauf einen Cent an das Stadtteilzentrum Steglitz spendet. Die Spende von 2016 wurde Anfang des Jahres an das Projekt überreicht. 33.969, 24 Euro kamen damals zusammen. Anschließend wurde die Spendenaktion um ein weiteres Jahr verlängert.

„Da sich der wellcome-Standort Steglitz-Zehlendorf ausschließlich durch Spenden finanziert, hat uns diese Spende ein langfristiges Bestehen ermöglicht“, sagt Katrin Reiner, Koordinatorin des wellcome-Projekts in Steglitz-Zehlendorf. „Dadurch können wir weiterhin die Mütter im Bezirk umfassend unterstützen.“ Das Ziel von wellcome sei es, den jungen Familien ganz praktisch in ihrem Alltag nach der Geburt des Kindes zu helfen, so Reiner. „Wer keine Hilfe hat, bekommt sie bei uns ganz unbürokratisch. Unsere Ehrenamtlichen gehen in die Familien rein und helfen so, wie es sonst Familie oder Nachbarn tun, ob beim Wickeln oder beim Spielen mit den Geschwisterkindern.“ Vor allem für Eltern von Mehrlingen sei das Projekt von sehr großer Bedeutung. „Mithilfe der ersten Karstadt-Spende haben wir unter anderem eine Mehrlingsgruppe gegründet, in der sich die Eltern untereinander austauschen können.“

„Wir stellten schnell fest, dass es ohne Hilfe nicht zu schaffen ist“

Dass die Arbeit von wellcome ankommt, wurde sogleich bei der Aktion am Dienstag sichtbar: Eine der Mütter, die durch das Projekt unterstützt werden, kam mit ihren drei Töchtern vorbei. „Als Frau Reiner mir von der Aktion mit der Bezirksbürgermeisterin erzählte, dachte ich mir, es wäre doch schön, wenn die Menschen gleich sehen könnten, wofür das Geld gebraucht wird“, erzählt Jessica Trappmann. Sie und ihre Familie werden seit Januar von wellcome unterstützt. „Unsere Kleinen waren Frühchen, deswegen waren sie die ersten Wochen in einem Krankenhaus. Als wir sie dann endlich nacheinander nach Hause holen durften, stellten wir schnell fest, dass es ohne Hilfe nicht zu schaffen ist. Zum Glück machte meine Hebamme mich auf wellcome aufmerksam. Seitdem bekommen wir von dort Unterstützung“, so Trappmann. Mit „Unterstützung“ ist vor allem Ariane gemeint – eine Ehrenamtliche von wellcome, die zweimal pro Woche die Familie in ihrem Zuhause besucht, bei den Arztterminen dabei ist oder auch mal spontan einspringt. So auch bei diesem Karstadt-Besuch.

Gemeinsam mit ihrer Mama Jessica und der ehrenamtlichen Helferin Ariane kamen die Drillingsmädchen Amely, Anastasia und Hailey Katrin Reiner und die Bezirksbürgermeisterin bei Karstadt besuchen. Foto: Baumann

„Es ist nicht mein erstes Mal“

Während die Drillinge Amely, Anastasia und Hailey berechtigterweise alle Aufmerksamkeit auf sich zogen, erledigte die Bezirksbürgermeisterin fleißig ihren Job an der Kasse. Schließlich sei es nicht ihr erstes Mal: „Ich habe schon zu meiner Schulzeit in den Ferien im Verkauf gearbeitet – einen Sommer lang bei Wertheim und das Jahr darauf im KaDeWe“, erzählt Richter-Kotowski. Damals sei ihr Job allerdings nicht an der Kasse gewesen.

Bei den Karstadt-Kunden schien die Aktion gut anzukommen. Manche guckten zwar zunächst etwas verwundert, ließen sich dann aber gerne die Aktion erklären und sich anschließend von der Bürgermeisterin „abkassieren“.

„Wir wollten zu Schulbeginn eine ganz besondere Aktion starten“, sagt der Karstadt Filialgeschäftsführer Andreas Herrenbrück. „Also suchten wir nach jemandem, den man im Bezirk kennt. Wir haben Frau Richter-Kotowski gefragt und sie hat gleich zugesagt“, so Herrenbrück. Durch die Aktion könne die Spende für das Stadtteilzentrum Steglitz nun noch einmal aufgestockt werden, und für die Kunden sei es natürlich auch ein besonderes Erlebnis, von der Bezirksbürgermeisterin persönlich an der Kasse bedient zu werden.

(eb)