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Am Freitag, 2. Juni, veröffentlichte der Bezirk Steglitz-Zehlendorf eigene Zahlen zur Schulsanierung in Berlin. Diese sind fast doppelt so hoch, wie die vom Senat. Bisher wurde der Sanierungsbedarf der Schulen in Berlin auf 4,2 Milliarden Euro geschätzt. Nach Schätzungen der Steglitz-Zehlendorfer CDU liegt der Bedarf aber bei 7,25 Milliarden Euro. Laut dem CDU-Kreisvorsitzenden Thomas Heilmann wurden bei der bisherigen Berechnung weder Kosten für die Außenanlagen noch Baunebenkosten oder Kosten für Elektro- und IT-Anlagen berücksichtigt.

Auch in Steglitz-Zehlendorf sei der Bedarf deutlich höher, als von der Landesregierung angenommen. Statt nach dem Gebäudescan berechneten 386 Millionen Euro würden laut Heilmann 789 Millionen Euro gebraucht. Also fast doppelt so viel. Dieses Problem gebe es in allen Berliner Bezirken, so Heilmann.

Die Bezirksbürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski (CDU) und CDU-Kreisvorsitzender Thomas Heilmann haben am Beispiel von Steglitz-Zehlendorf dargelegt, wie sich die deutlich höheren Kosten zusammensetzen. Demnach kämen in den nächsten zehn Jahren allein 135 Millionen Euro für die sogenannten Baunebenkosten hinzu. Circa 90 Millionen Euro an zusätzlichen Kosten würden durch die Kostensteigerung entstehen, wenn man von drei Prozent pro Jahr ausgeht. Weitere 58 Millionen würden für „Unvorhergesehenes“ gebraucht, womit vor allem bei Altbauten gerecht werden muss. Die Sanierung der Außenanlagen wird auf etwa 70 Millionen Euro geschätzt. Sollen die Schulen in Steglitz-Zehlendorf auch elektronisch modernisiert werden, so würden dafür weitere 50 Millionen Euro anfallen. Damit schätzt die CDU die „Zusatzkosten“ auf 403 Millionen Euro. Geht man von ähnlichen „Zusatzkosten“ in anderen Bezirken aus, kommt man schnell auf den oben genannten Gesamtbetrag von 7,25 Milliarden.

Die Bildungsverwaltung erklärte den großen Kostenunterschied damit, dass beispielsweise die Sanierung von Außenanlagen bisher nicht berücksichtigt wurde, weil es zunächst um einen Gebäudescan ging. Auch bei den IT-Anlagen handele es sich nicht um Sanierungsmaßnahmen, sondern um „Standardverbesserung“, heißt es.

(eb)