Das „Zukunftshaus“ der Degewo in Lankwitz produziert selbst Energie. Foto: Baumann

Am Donnerstag, 27. April, präsentierte die Wohnungsbaugesellschaft Degewo ihr neues Projekt der Öffentlichkeit. Das sogenannte „Zukunftshaus“ in der Havensteinstraße 20/22 in Lankwitz ist ein Pilotprojekt – es versorgt sich selbst mit Energie.

16 Monate haben die Umbauarbeiten gedauert: Mithilfe der Solarmodule auf dem Dach und an der Fassade des Hauses wird Sonnenenergie in Wärme und Strom umgewandelt. Damit soll das Haus in der Lage sein, bis zu 100 Prozent der benötigten Wärme und circa 50 Prozent des benötigten Stroms selbst zu produzieren. Die warmen Betriebskosten sollen damit um bis zu zwei Drittel günstiger ausfallen als zuvor.

Zusätzlich zu den großflächigen Solarmodulen wurde das Gebäude mit einer Strom- und einer geothermischen Wärmespeicherung, mit Wärmepumpen und einer Deckenheizung ausgestattet. Außerdem verfügt es über eine „besonders gut gedämmte Gebäudehülle“, dreifach verglaste Fenster und eine Lüftung mit Wärmerückgewinnung. Durch die Lüftungsanlage wird ein „aktives Lüften“ laut Degewo nicht mehr notwendig sein, und sollte sogar vermieden werden, da das Haus sich selbst be- und entlüftet. Die Anlage saugt die Luft von außen an, filtert und erwärmt diese. Die verbrauchte Luft wird im Gegenzug nach außen geführt. Dadurch soll die Luft in den Wohnungen immer frisch und gleichmäßig warm bleiben. Beim Stoßlüften würde die Temperatur zu sehr heruntergekühlt werden und die Niedrigenergie-Heizung eine längere Zeit brauchen, um den Temperaturunterschied wieder auszugleichen.

Der von dem Gebäude erzeugte Strom wird den Mietern zu günstigen Konditionen für den privaten Verbrauch zur Verfügung gestellt.

Das „Zukunftshaus“ verfügt über insgesamt 64 Wohnungen. Einziehen dürfen in das Haus laut Degewo Haushalte, die Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein haben. Die Nettokaltmiete beträgt nach Sanierung und Umbau 7,90 bis 8,30 Euro pro Quadratmeter. Vor dem Umbau waren es 5,50 Euro.

Weitere „Zukunftshäuser“ sind von der Degewo noch nicht geplant. Da man noch keine Erfahrungswerte habe, müsse man erst sehen, ob die Kombination aus Dämmung und Strahlungswärme funktioniert, so Degewo-Vorstand Christoph Beck.

(eb)