Anouschka Renzi als Kameliendame und Arne Stephan als Armand Duval im Schlosspark Theater. Im Hintergrund: Joachim Blisse als Armands Vater. Foto: DERDEHMEL/Urbschat

Das Schlosspark Theater startet in die neue Spielzeit mit der Uraufführung eines französischen Klassikers in der Neubearbeitung von Ulrich Hub. Das weltberühmte Drama „Die Kameliendame“ von Alexandre Dumas d.J. um die tragische Liebe zwischen einer Kurtisane und einem jungen Adligen durchlief eine stürmische Entwicklung und wird bis heute auf zahlreichen Bühnen gespielt. Am Sonntag, 10. September, feiert das Stück Premiere am Schlosspark Theater.

Marguerite hat es geschafft. Aus einem in ärmlichsten Verhältnissen aufgewachsenen Mädchen aus der Provinz ist die begehrteste Frau von Paris geworden. Sie nennt sich „Kameliendame“ und verbringt die Nächte mit jedem, der ihren hohen Preis bezahlen kann. Umso erstaunlicher, dass Marguerite den Heiratsantrag eines reichen Barons ausschlägt und stattdessen den Sommer auf dem Land verbringen will – mit Armand Duval, einem Studenten ohne Geld. Selbst Armand fällt es trotz vieler Vertrauensbeweise von Marguerite schwer zu glauben, dass die berühmte Kameliendame ihn ohne Gegenleistung liebt. Als sein Vater von der Verbindung der beiden erfährt, besucht er Marguerite heimlich auf dem Land und beschwört sie, seinen Sohn zu verlassen, um seine Zukunft nicht durch die ehrlose Verbindung zu gefährden. Marguerite trennt sich von Armand und kehrt um seinetwillen in ihr altes Leben zurück. Erst Monate später, an Marguerites Sterbebett, erkennt Armand die Gründe für ihr Handeln.

1848 veröffentlichte Alexandre Dumas d.J. den gleichnamigen Roman, der ein großer Erfolg wurde. Daraufhin schrieb er das Buch zu einem Bühnenstück um, das bereits 1852 in Paris uraufgeführt wurde. Schon 1853 erschien die auf dem Stück basierende Oper „La Traviata“ von Guiseppe Verdi. Ab 1880 wurde die Kameliendame zur Lebensrolle der französischen Schauspielerin Sarah Bernhardt, die damit weltweit große Erfolge feierte. Auch in der französischen Stummfilm-Fassung des Stoffes von 1911 verkörperte sie die Marguerite Gautier.

Die Geschichte wurde insgesamt mehr als 20 Mal verfilmt. Die Rolle der Kameliendame verkörperten unter anderem Greta Garbo, Erika Pluhar und Isabelle Huppert. Am Schlosspark Theater ist nun Anouschka Renzi in Rolle der Kurtisane zu erleben. Sie spielte die Marguerite Gautier bereits 2016 in Bonn. „Die Kameliendame ist eine Rolle voller Gegensätze: totkrank, schwach und trotzdem stark! Alle Gefühls-Facetten durchlebt diese Figur, das ist sehr spannend zu spielen – vor allem jetzt, in einer völlig neuen, völlig anderen Fassung, Regie und Besetzung.”, erklärt die Schauspielerin, worin für sie der Reiz dieser Rolle liegt.

Der Klassiker wurde von Ulrich Hub neu bearbeitet. Die Regie übernahm Philip Tiedemann. Neben Renzi werden Arne Stephan, Joachim Bliese, Oliver Nitsche und Fabian Stromberger auf der Steglitzer Bühne zu erleben sein.

Die Premiere ist am Sonntag, 10. September um 18 Uhr, am Schlosspark Theater in der Schloßstraße 48. Die Tickets kosten zwischen 18 und 39,50 Euro.

(sn)