Familienstützpunkt und wellcome – 1 Jahr danach. Foto: Stadtteilzentrum Steglitz e.V.

Ein gutes Netzwerk für alle Kinder in Steglitz-Zehlendorf zu schaffen, ist ein erklärtes Ziel von Katrin Reiner. Ein Netzwerk, in dem Eltern, Nachbarn, Fachkräfte, Behörden und freie Träger effektiv zusammenarbeiten. Dies ist verbunden mit dem Wunsch Erziehungskompetenzen junger Eltern zu stärken und so Eltern zu helfen, ihre Kinder geborgen wachsen zu lassen. Die Möglichkeit dieses Ziel umzusetzen, eröffnete sich Katrin Reiner, als im Februar 2016 der Familienstützpunkt, eine Einrichtung des Stadtteilzentrum Steglitz e.V., zum Standort für wellcome, ein Social Franchise Projekt, wurde. So zog mit wellcome und Katrin Reiner Aktivität und Leben in den Familienstützpunkt ein, der damit seinen Namen zu Programm machen konnte.

Das Stadtteilzentrum Steglitz e.V. ist sozialer Träger vieler Einrichtungen im Bezirk Steglitz-Zehlendorf und darüber hinaus, die alle Generationen vom Kitakind, Schulkind, Jugendlichen, jungen und älteren Erwachsenen sowie Senioren im Fokus ihrer Aktivitäten haben. Mit der Verbindung von wellcome und dem Familienstützpunkt schloss die generationsübergreifende Arbeit des Vereins nun auch junge Eltern schon während der Geburtsvorbereitung mit ein. Die Möglichkeit präventiv zu arbeiten und schon bestehende Netzwerke zu nutzen, zeigten sich als ideale Grundlage für Katrin Reiner, um von Beginn an effektiv arbeiten zu können. Zudem brachte sie die besten Voraussetzungen selber für diese Arbeit mit ein. Vom Jugend- und Gesundheitsamt gefördert, arbeitet sie bereits bei den Frühen Hilfen, war Teil dieses Netzwerkes sowie der AG 78 Nord

Am Anfang stand das Ziel, das Projekt bekannt zu machen

wellcome verbindet junge Familien mit unterstützenden ehrenamtlichen HelferInnen. So galt es ganz besonders zu Beginn dieser Arbeit, das Projekt sowohl bei jungen Familien als auch bei Ehrenamtlichen bekannt zu machen. Schon bei der Eröffnungsfeier war die erste ehrenamtliche Helferin anwesend. Heute sind es bereits 17 Helferinnen, die sich in Familien vermitteln lassen und so Unterstützung und Hilfe bieten können. Eine ehrenamtliche Helferin ist nun selber Mutter geworden und kann Hilfe wiederum für sich in Anspruch nehmen. Doch allein mit dieser vordergründigen Vermittlungsarbeit ist es nicht getan. Katrin Reiner muss immer alle Aspekte ihrer Arbeit im Blickwinkel behalten. Dazu gehört in allererster Linie, ständig präsent und ansprechbar zu sein.

Diese Präsenz hat sie im ersten Jahr vielfältig gezeigt. Dabei war beispielsweise die Teilnahme an der Ehrenamtsbörse im Roten Rathaus oder die Teilnahme an der Freiwilligenbörse Steglitz-Zehlendorf. Es ist immer wieder wichtig, jede Gelegenheit zu nutzten, das Projekt bekannt zu machen. Dazu gehört ebenso die Betreuung der ehrenamtlichen Helferinnen. Im April fand das erste Frühstück mit sechs Ehrenamtlichen statt, das sehr deutlich machte, wie wichtig der Austausch über die Arbeit in den Familien ist. Denn kein Einsatz ist mit einem anderen vergleichbar. Auch im September und Dezember fand sich Zeit zu einem Frühstück, dass die Verbundenheit im Sinne der Arbeit unterstreichen konnte. Im August kam der wellcome-Stützpunkt Zehlendorf offiziell in ihren Aufgabenbereich hinzu. Die Organisation eines Tages für MitarbeiterInnen des Stadtteilzentrums zum Thema Kinderschutz begleitete Katrin Reiner sehr intensiv und konnte so den Familienstützpunkt auch als Stützpunkt für Fragen der MitarbeiterInnen zum Kinderschutz machen.

Immer mehr Themenabende und Angebote kommen dazu

Themenabende sind ein weiteres Thema, das eng mit der Arbeit verknüpft ist. An einem Abend stellte sich eine Zwillingsmutter den Fragen anderer Zwillingseltern und der Ehrenamtlichen. Ein Themenabend zum Umgang mit Medien für Kitaeltern oder ein Erzählcafé mit Müttern und Hebammen unterschiedlicher Altersstufen fand statt. Seit September gibt es eine Gruppe für Alleinerziehende mit Kinderbetreuung und im Dezember kam die erste Babygruppe hinzu. Der Besuch der Ausstellung „geboren und willkommen!“ im Mitmach-Museum stellte eine Bereicherung für alle Ehrenamtliche und Katrin Reiner dar.

Neben allen Aktivitäten gehört selbstverständlich auch die Büro- und Gremienarbeit dazu. Katrin Reiner hat sich in den Kitateams bekannt gemacht, im Familienbüro, dem Zentrum für Familienplanung, bei den Familienhebammen, der Sprechstunde für Regulationsstörungen, der Mutter-und-Kind Station im Benjamin Franklin für psychisch kranke Mütter und deren Kinder, dem Projekt „Früh geborgen“ vom Weg der Mitte und bei vielen anderen Kolleginnen, die in dem Bereich arbeiten. Sie ist überzeugt, dass das persönliche Kennen, der kurze Draht ist, um sich zu vernetzten und den Familien schnell eine passgenaue Hilfe und Unterstützung zu vermitteln.

Unterstützung durch Karstadt Aktion

Die Karstadt Aktion „Mama ist die Beste“ verdient einen besonderen Platz im ersten Jahr der Arbeit von wellcome im Familienstützpunkt. Das Stadtteilzentrum Steglitz e.V. hatte sich mit dem wellcome-Projekt beworben und konnte sich bei der Kundenabstimmung durchsetzen. Über mehrere Monate sammelte sich je 1 Cent pro Kaufbeleg an und am Ende der Aktion legte Karstadt zu jedem Cent einen dazu. Da kam ganz schön was zusammen. In den nächsten Wochen wird das Projekt den Erlös entgegennehmen und das Geld würdig für Mütter in Steglitz-Zehlendorf einsetzen.

Es gibt schon viele Ideen für das zweite Jahr

Als zweifache Mutter arbeitet Katrin Reiner aus Überzeugung und ist sich ihrer starken Partner bewusst. Im Bereich der Frühen Hilfen gibt es zum Beispiel tolle trägerübergreifende Zusammenarbeit mit Kollegin Ria Rübel vom Mittelhof.

Ohne die Unterstützung des Mutterhauses von wellcome in Hamburg und der Landeskoordinatorin Katja Brendel, der Kollegin Simonsmeier aus dem Jugendamt Steglitz-Zehlendorf, Unterstützung von den unermüdlichen Kolleginnen des Stadtteilzentrums, wobei Anke Eichner stellvertretend für alle genannt sein soll, wäre das Projekt und die Unternehmung Familienstützpunkt nicht so schnell, effektiv und liebevoll gewachsen. Thomas Mampel sollte an dieser Stelle ebenfalls erwähnt werden, weil er als Geschäftsführer des Vereins mit dem Stadtteilzentrum Steglitz e.V. den Mut hatte, die generationsübergreifende Lücke zu schließen und sich damit nachhaltig den jungen Familien in Steglitz-Zehlendorf zugewandt hat. „Kinder geborgen wachsen!“ … Katrin Reiner arbeitet überzeugt dafür und hat schon viele Ideen für das zweite Jahr!

Anna Schmidt