Seit gestern befinden sich die Bewohner der Sporthalle am Hüttenweg in Dahlem im Hungerstreik. Damit protestieren Sie gegen weitere Unterbringung in Turnhallen und für die Verlegung in normalen Wohnraum.

Das Willkommensbündnis Steglitz-Zehlendorf erklärt sich solidarisch mit den Forderungen der Geflüchteten. „Die hungerstreikenden Menschen aus dem Hüttenweg machen deutlich, dass endlich Schluss sein muss mit den seit vielen Monaten andauernden Vertröstungen des Senats über die Schließung dieser Notunterkünfte.“, sagt Günther Schulze vom Willkommensbündnis Steglitz-Zehlendorf. „Die dort nicht vorhandene Privatsphäre verhindert die Integration der Menschen, die bei uns Schutz und Perspektive suchen.“, so Schulze.

Das Willkommensbündnis ruft die Bürgerschaft auf, sich mit den Forderungen der Geflüchteten zu solidarisieren und verweist erneut auf die vielen leer stehenden Gebäude im Bezirk, die zum Wohnraum hätten umgebaut werden können. Beispielhaft dafür seien die Gebäude an der Thielallee in Dahlem.

Über deren Zukunft als Unterkünfte für Flüchtlinge sei bereits im vergangenen April gesprochen worden. Der damalige Senator Czaja habe in einer öffentlichen Anwohnerversammlung die Schaffung einer „Erstaufnahmeeinrichtung plus (EAE+)“ angekündigt. Doch danach sei das Vorhaben „in der Versenkung verschwunden“, so Schulze. Stattdessen gebe es nun ebenfalls schon seit langer Zeit Pläne, weitere Containersiedlungen zu errichten. Wann diese in Betrieb genommen werden, sei nach Aussage von Schulze jedoch ebenfalls unklar. „Aktuell gibt es dafür nur ein Zeitfenster von März 2017 bis Januar 2018.“, so Schulze.

(sn)