Minna von Barnhelm feierte am 21. Januar Premiere im Schlossparktheater Foto: DERDEHMEL/Urbschat

Minna von Barnhelm, von Gotthold Ephraim Lessing im Zeitalter der Aufklärung geschrieben, ist bis heute eine der meistgespielten Komödien auf Deutschlands Bühnen.

Von Liebe und Ehre handelt das Stück, in dem eine selbstbewusste Frau um den in seinem Stolz gekränkten geliebten Mann kämpft. Nach dem Siebenjährigen Krieg steigt die vermögende Minna von Barnhelm mit ihrer Zofe in einem Berliner Gasthof ab, auf der Suche nach ihrer großen Liebe, Major Tellheim, mit dem sie sich vor Jahren in Thüringen verlobt hat. Im Gasthof trifft sie auf Tellheim, der im Krieg verletzt und unehrenhaft entlassen wurde. Er ist völlig mittellos, finanzielle Hilfe von Freunden lehnt er hartnäckig ab. Seine Ehre verbietet ihm, unter diesen Umständen zu heiraten. Nur mit viel List und Täuschung gelingt es Minna, den geliebten Mann zu seinem Glück zu zwingen.

Die Darsteller gehen in ihren Rollen auf, allen voran die mit Herz und Verstand um ihre Liebe kämpfende Minna von Barnhelm, dargestellt von der munteren Katharina Schlothauer. Auch Oliver Mommsen, vielen als Kommissar aus dem Bremer Tatort bekannt, beeindruckt als ein mit sich und den Umständen hadernder degradierter Major Tellheim. Harald Heinz merkt man seine Stimmbänderentzündung kaum an, Chapeau für eine großartige schauspielerische Leistung. Maria Steurich spielt mit viel Temperament die um aller Wohl besorgte Zofe Franziska. Mario Ramos begeistert als Leutnant Riccaut de la Marlinière.

Die frische Inszenierung von Regisseur Thomas Schendel überzeugt mit ihren spielfreudigen Akteuren. Man hat viel Spaß dabei, das Premierenpublikum dankt mit viel Applaus für diesen gelungenen Abend.

Weitere Vorstellungen gibt es im Januar bis April. Karten und weitere Informationen unter www.schlosspark-theater.de.

(pz)