Katharine Mehrling begeisterte als Judy Garland die Zuschauer. Foto: DERDEHMEL

Minutenlanger Applaus, stehende Ovationen – die Premiere von „End of the Rainbow“ im Schlossparktheater am Sonnabend war ein voller Erfolg.

Das Stück von Peter Quilter erzählt von den letzten Monaten des Hollywood-Stars Judy Garland (Katharine Mehrling). Sie gastiert für ein paar Live-Shows in London, begleitet von ihrem sehr viel jüngeren Verlobten Mickey Deans (Torben Krämer) und ihrem Vertrauten und Pianisten Anthony (Christoph Schobesberger).

Der Hollywood-Star ist pleite, tabletten- und alkoholabhängig. Doch noch immer giert die 47-Jährige nach dem Erfolg auf der Bühne und noch mehr nach der Liebe im wahren Leben. Letzte hofft sie nach fünf gescheiterten Ehen nun in ihrem Verlobten und Manager Mickey gefunden zu haben. Er scheint ihr Halt zu geben, sie von den Drogen wegzubringen. Doch die Geister der Vergangenheit lassen die Schauspielerin nicht los. Sie kann nicht von den Tabletten lassen, nicht vom Alkohol, um „Judy Garland“ zu sein, um auf der Bühne alles zu geben. Verlassen von Anthony ist es schließlich Mickey, der sie wieder zurückstößt in die Sucht. Wenige Monate später ist der gefeierte Star tot.

Es ist beeindruckend, wie Katharine Mehrling die gebrochene Persönlichkeit der Garland auf die Bühne bringt. Sie schlüpft ganz hinein in die Haut des Hollywoodstars. Sie spielt nicht, sie ist die Diva, die, um ihre Ziele durchzusetzen auch mal mit einem Sprung aus dem Hotelzimmer droht; ist das kleine Mädchen, das sich nach der Zuneigung der Mutter sehnt und stattdessen Tabletten bekommt; sie ist der Junkie, der nicht ohne Tabletten und Alkohol leben kann und will; sie ist eine alternde Schauspielerin, die nicht von der Bühne lassen kann, aber auch eine Frau auf der Suche nach Liebe und dem spießigen Glück in einem kleinen Häuschen.

Doch Mehrling beeindruckt nicht nur mit ihrem kraftvollen Spiel, sondern vor allem mit ihrer atemberaubenden Stimme, mit der sie Songs wie „Come Rain or Come Shine“ und „Swanee“ kraftvoll und leidenschaftlich interpretiert.  „Besser als das Original“ hatte Intendant Dieter Hallervorden in einer Pressekonferenz über Katherine Mehrling gesagt. Da möchte und kann man nicht widersprechen.

Unbedingt hingehen!

 

(go)