Foto: HELIOS Kliniken

Die Leitung der Helios-Klinik Emil von Behring in Zehlendorf muss 88.000 Euro Ordnungsgeld zahlen. Grund: Die Pflegekräfte dort sind so stark belastet, dass sie oft keine Pausen machen können.

Allein 2016 sollen sich Mitarbeiter 200 Mal beschwert haben, weil sie keine Pausen machen konnten. Daraufhin klagte der Betriebsrat vor dem Landesarbeitsgericht gegen die Klinikleitung auf Einhaltung der Pausenzeiten. Es ist bereits die zweite Klage. Die erste erfolgte 2014. Danach hatte das Landesarbeitsgericht Berlin Helios aufgefordert, für die Einhaltung der gesetzlichen Pausenregelungen im Klinikum in Zehlendorf Sorge zu tragen.

Wie die 200 Pausenausfallanzeigen im Jahr 2016 jedoch zeigen, wurde die Aufforderung nicht ernst genommen. Nun hat das Gericht entschieden, dass die Leitung der Klinik 88.000 Euro Ordnungsgeld zahlen muss.

Laut Arbeitsgericht steht jedem Arbeitnehmer, der sechs bis neun Stunden am Tag arbeitet, eine 30-minütige Pause zu. „Pausen sind aber nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, sie sind auch und gerade im Krankenhaus enorm wichtig, um sich zu regenerieren und um dann erholt und fehlerfrei weiterarbeiten zu können“, so Baki Selcuk, Betriebsratsvorsitzender im Klinikum in Berlin Zehlendorf und Mitglied des Konzernbetriebsrats bei Helios.

Laut „Berliner Zeitung“ teilte Helios mit, es sei aufgrund von Notfällen und kurzfristigen Krankheitsausfällen dazu gekommen, dass Pausen nicht immer genommen werden konnten. Nun will die Klinikleitung mehr Personal einstellen. Außerdem sollen Kollegen von anderen Standorten bei Notfällen einspringen.

(eb)