Mit Musik und Tanz wurde am Mittwoch in Steglitz das deutsch-russische Kulturzentrum eröffnet. Die Villa Steglitz am Selerweg soll ein Ort der Begegnung und das Austausches werden, das hofften alle, die an diesem Nachmittag zur feierlichen Eröffnung gekommen waren.

Das Kulturzentrum ist ein Gemeinschaftsprojekt der Stiftung „Russkij mir“ („russische Welt“), die in Steglitz das fünfte russische Kulturzentrum in Deutschland eröffnete, und dem Träger, dem Interkulturellen Pädagogischen Gesellschaft MITRA e.V.

Das Kulturzentrum solle neugierig machen auf die russische Sprache und Kultur und jenen, die diese schon für sich entdeckt haben, die Möglichkeit bieten, sich vertiefend damit zu beschäftigen, erklärte der Geschäftsführer von „Russkij mir“, Vladimir Kotschin. Deshalb wurde das Zentrum mit einer Bibliothek, einer Mediathek sowie einem Internetzugang ausgestattet, um so den Nutzern den Zugang zu russischen Bildungseinrichtungen aber auch Massenmedien zu ermöglichen.

Welche Bedeutung dieses Kulturzentrum hat, zeigte sich an der illustren Gästeschar, unter ihnen auch die Bundestagsabgeordnete aus Steglitz-Zehlendorf, Dr. Ute Finckh-Krämer (SPD). Ihre erste Begegnung mit der russischen Kultur habe sie als Kind gehabt, mit „Peter und der Wolf“, berichtete sie. Angesicht der aktuellen politischen Spannungen zwischen der EU und Russland betonte sie, dass für sie Russland schon immer zu Europa gehört habe. Als Zeugen dafür nannte sie Dichter wie Tolstoi und Dostojewski. Kultur könne verbinden aber auch trennen. „Sie tragen im besten Sinne dazu bei, dass Kultur verbindet“, sagte sie in Richtung der Geschäftsführerin des Mitra e.V., Marina Burd.

Das sah auch Brabara John, die Vorsitzende des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Land Berlin-Brandenburg, so. Burd, die sie bereits seit 1993 kenne, brenne für ihre Aufgabe und die Idee, in Berlin Bildungseinrichtungen zu schaffen, die sich an der russischen Bildung orientieren. Das sei eine Bereicherung für die Berliner Schullandschaft, so John. Das Kulturzentrum komme ihrer Meinung nach genau zur rechten Zeit angesichts der Spannungen. Diese könnten zur vermindert werden im Austausch zwischen den Menschen, durch Begegnungen, so John. Das leiste dieses Kulturzentrum.

Und beim Mitra e.V. sei das Projekt auch in den richtigen Händen, fand Sergej Maguta, Kulturattaché der russischen Botschaft in Berlin. Das habe der Verein bereits hervorragend und mit großer Liebe bei den bilingualen Kitas und Schulen bewiesen, die der Verein betreibt.

Solch ein Lob nahm Burd natürlich gern entgegen. Für sie ist das Kulturzentrum ein Ort, an dem Kulturschaffende egal welcher Art zusammenfinden können, ein Ort des Austausches und der Begegnung, auch mit in Deutschland ansässigen Organisationen und Gesellschaften. Hier solle Verständnis füreinander entwickelt werden – die Grundlage für ein friedliches Miteinander.

(go)