Weihnachtswerkstatt in Lankwitz: Über 10.000 Päckchen warteten bei der Eröffnungsfeier bereits darauf, eingepackt und zu den Kindern geschickt zu werden. Foto: Baumann

„Dieser Tag ist ein Meilenstein in der Geschichte von Weihnachten im Schuhkarton“ – mit diesen Worten begrüßte Tobias-B. Ottmar, Sprecher von „Geschenke der Hoffnung“, dem Träger von „Weihnachten im Schuhkarton“ im deutschsprachigen Raum, rund 150 Gäste bei der Eröffnungsfeier von Deutschlands größter Geschenkewerkstatt in der Haynauer Straße 67A in Lankwitz. In den nächsten zwei Wochen werden dort bis zu 100.000 Geschenkpäckchen für den Versand vorbereitet. „Am Ende ihrer Reise werden die Pakete tausende Kinder erfreuen, von denen viele noch nie zuvor ein Geschenk bekommen haben“, so Ottmar. Man könne also sagen, „von Lankwitz aus wird die Welt verändert.“

Über 80 Prozent der Schichten seien bereits durch Ehrenamtliche belegt, berichtete Bernd Gülker, geschäftsführender Vorstand des christlichen Werks Geschenke der Hoffnung, bei der Eröffnung, am Freitag, 17. November. Hunderte freiwillige Helfer werden in den nächsten Tagen die gespendeten Päckchen kontrollieren und für den Versand nach Osteuropa vorbereiten. Doch für Kurzentschlossene sei noch Platz, ergänzte er mit einem Augenzwinkern.

Die Weihnachtswerkstatt in Lankwitz ist die größte Sammel- und Packstation im deutschsprachigen Raum. Ein großer Teil der in Deutschland gesammelten Päckchen wird hierhergeschickt. Hier werden die gepackten Schuhkartons dann durchgesehen und versandfertig gemacht. Bereits ab Dienstag sollen die ersten Ladungen abgeholt und auf dem direkten Wege nach Osteuropa gebracht werden. In dieser Form gibt es die Weihnachtswerkstatt zum ersten Mal. Bisher wurden die Päckchen an vielen kleineren Stationen überall in Deutschland für den Versand vorbereitet. Mit der neuen, großen Werkstatt wolle man die kleinen Sammelstellen entlasten und „die Aktion zukunftsfähig machen“, so Ottmar.

„Oskar-Werkstatt“ – Schuhkartons können auch online gepackt werden

Zukunftsorientiert sei auch das zweite Projekt der Aktion: In den Räumlichkeiten der alten Werkstatt, ebenfalls in Lankwitz, wurde in diesem Jahr die sogenannte „Oskar-Werkstatt“ untergebracht (Der Name leitet sich von „Online-Schuhkartons“ ab). Dort können Spender die Schuhkartons bequem online packen und auf die Reise schicken. Das ist noch bis zum 30. November möglich.

Die Bezirksbürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowksi (CDU) war ebenfalls bei der Eröffnungsfeier dabei. Sie dankte allen, die sich ehrenamtlich in der Weihnachtswerkstatt engagieren, und rief andere dazu auf mitzumachen. „Unser Gemeinwesen lebt von der Mitgestaltung seiner Bürger. Sich aus freien Stücken einzusetzen, ist ein Zeichen von Verantwortung und Solidarität“, so Richter-Kotowski. „Diese sehr beliebte Aktion verändert die Welt ein klein wenig zum Besseren.“

Auch ein buntes Bühnenprogramm fehlte auf der Eröffnungsfeier nicht: Unter der Leitung von Olga Kisseleva gaben zwei Berliner Kinder- und Jugendchöre ihre Stimmen zum Besten. Außerdem versetzten Sänger Kirk Smith und Band, bekannt aus „The Voice of Germany“, die Räumlichkeiten der Werkstatt in eine vorweihnachtliche Atmosphäre.

Noch bis zum 2. Dezember ist die Weihnachtswerkstatt in Lankwitz geöffnet. Wer sich ebenfalls engagieren möchte, kann sich noch unter www.weihnachtswerkstatt.de oder telefonisch unter 030 76 883 500 anmelden. Die Teilnahme ist sowohl als Einzelperson als auch als Gruppe möglich.

Über „Weihnachten im Schuhkarton“

„Weihnachten im Schuhkarton“ ist Teil der internationalen Aktion „Operation Christmas Child“ des christlichen Hilfswerks Samaritan’s Purse. Träger im deutschsprachigen Raum ist das christliche Werk „Geschenke der Hoffnung“. Im vergangenen Jahr wurden weltweit rund 11,5 Millionen Kinder in etwa 100 Ländern durch die Aktion erreicht.

(eb)