Michael Müller bei der Kranzniederlegung an der Ehrengrabstätte von Paul Löbe auf dem Waldfriedhof Zehlendorf. Foto: Baumann

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) nahm heute, 3. August, an der Kranzniederlegung zum 50. Todestag Paul Löbes auf dem Waldfriedhof Zehlendorf teil. Löbe ist Berliner Ehrenbürgers und Trägers der Ernst-Reuter-Plakette. 

Zuvor würdigte Müller Paul Löbe in einem Schreiben: „Der große Sozialdemokrat Paul Löbe verkörpert wie kaum ein anderer die Brüche und Kontinuitäten des deutschen Parlamentarismus. Sein ganzes Leben hat er dem Einsatz für die soziale Demokratie, für Freiheit und Menschenrechte gewidmet. Paul Löbe war Patriot und Europäer im besten Sinne, der für seine Überzeugungen und seine Widerstandsaktivitäten in nationalsozialistischen Konzentrationslagern gelitten hat. Paul Löbe hat sich bleibende Verdienste um unser Land und seine Hauptstadt erworben.“, schrieb Müller am Mittwoch.

Der am 14. Dezember 1875 in Liegnitz geborene Paul Löbe war mit einem Jahr Unterbrechung von 1920 bis 1932 Reichstagspräsident, bis er vom Nationalsozialisten Hermann Göring ablöst wurde. Löbe setzte sich gegen das Terrorregime der NSDAP ein, wofür er 1933 und 1944 zweimal in Konzentrationslagern inhaftiert wurde.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war Löbe von 1949 bis 1953 Bundestagsabgeordneter und Alterspräsident des Parlaments. Am 14. Dezember 1955 wurde er zum Ehrenbürger von Berlin ernannt und bekam fünf Jahre später, am 14. Dezember 1960, die Ernst-Reuter-Plakette. Am 3. August 1967 starb Paul Löbe in Bonn. Er erhielt ein Ehrengrab der Stadt Berlin auf dem Waldfriedhof Zehlendorf.

Ehrengrab der Stadt Berlin für Paul Löbe auf dem Waldfriedhof Zehlendorf. Foto: Baumann

Die Grabstätte befindet sich in der Abteilung III U-24.

(sn)