Die Deutsche Bahn AG will die ehemalige Ladestraße an der alten Friedhofsbahn in Stahnsdorf verkaufen. Die Grünen- und die CDU-Fraktion in Steglitz-Zehlendorf sehen Handlungsbedarf. Sie wollen die Trasse durch die Schaffung eines Radweges als Bahnstrecke sichern und das Bezirksamt prüfen lassen, ob dies sinnvoll ist. Gegebenenfalls soll gemeinsam mit der Nachbargemeinde das Bahngelände erworben werden. Dem gab der Stadtplanungsausschuss einstimmig seine Zustimmung.

Zum Verkauf steht derzeit ein etwa 26.000 Quadratmeter großes Grundstück. Ein Preis ist nicht angegeben. „Verhandlungsbasis“ heißt es in der Ausschreibung, Planungsrechtlich handelt es sich gemäß Flächennutzungsplan (FNP) um Grünflächen im Außenbereich.

Die sogenannte Friedhofsbahn verband Wannsee mit dem Südwestkirchhof in Stahnsdorf. Sie wurde am 2. Juni 1913 eröffnet. Mit ihr wurden Särge und Trauergäste auf den Friedhof außerhalb der Stadt gebracht.  Nach der Elektrifizierung fuhren auch normale S-Bahnzüge auf der Trasse. Mit dem Mauerbau wurde der Bahnverkehr auf der Strecke eingestellt. Seit der Wiedervereinigung setzen sich die umliegenden Kommunen für eine Wiederinbetriebnahme ein.

Bereits 2014 hatte die Deutsche Bahn Grundstücke an der Friedhofsbahn zum Verkauf angeboten, worauf die Gemeinde Kleinmachnow mit der Aufstellung von Bebauungsplänen reagierte, um die Grundstücke auf Dauer für die Wiederinbetriebnahme einer Eisenbahnverbindung zwischen dem Bahnhof Wannsee und Stahnsdorf/Südwestkirchhof sowie für eine mögliche Verlängerung bis zum S-Bahnhof Teltow-Stadt zu sichern.

(sn)