Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge an der Leonorenstraße in Lankwitz. Foto: Baumann

Am Mittwoch, 8. November, wurde in der landeseigenen Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge an der Leonorenstraße in Lankwitz Richtfest gefeiert. Im Frühjahr 2018 sollen dort die ersten Bewohner einziehen können. Die Modulare Unterkunft für Flüchtlinge (MUF) soll insgesamt Platz für 450 Menschen bieten.

Als im Jahr 2015 tausende Schutz suchende Menschen nach Berlin kamen, war das Land nicht darauf vorbereitet. „Es bestand großer Handlungsbedarf, das Problem zu lösen“, sagte Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher beim Richtfest. Daher wurde ein Typenentwurf für eine dauerhafte und nachnutzbare Flüchtlingsunterkunft in modularer Bauweise entwickelt. „Das besondere Konzept des Typenbaus als Schnellbaumaßnahme hat sich bewährt. Die ersten beiden der zehn Unterkünfte konnten bereits vor Weihnachten letzten Jahres an das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten übergeben werden. Bisher wurden weitere vier Unterkünfte fertiggestellt. Dabei hat sich gezeigt, dass durch die modulare Bauweise eine flexible Anpassung an die verschiedenen örtlichen Gegebenheiten des jeweiligen Grundstücks möglich ist. Es entstehen unterschiedliche Ensembles von hoher räumlicher Qualität“, so Lompscher.

In der Gemeinschaftsunterkunft in Lankwitz sollen 450 Menschen ihr neues Zuhause finden. Der Gebäudekomplex besteht aus vier Gebäuden mit je drei Vollgeschossen. Außerdem soll ein Funktionsgebäude mit Pförtner weitere Raumangebote wie Multifunktions- und Schulungsraum, Beratungsräume, Waschmaschinen- und Lagerräume bieten. Auch für die Außenanlagen soll es bereits Typenentwürfe mit Spielplatz, Pflanzbeeten, u. Ä. geben.

Ergänzend zur Planung des Bauvorhabens für die Unterkunft an der Leonorenstraße sei außerdem ein „Kunst am Bau“-Wettbewerb durchgeführt worden. Zwei Preisträger seien bereits mit der Ausführung beauftragt, so Lompscher.

Nach der Nutzung als Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge sollen die Gebäude später als normale Wohnhäuser oder Studentenwohnheime genutzt werden. Ihre Lebensdauer soll mindestens 100 Jahren betragen.

Der Standort der Unterkunft in Lankwitz wurde im Vorfeld von Teilen der Bevölkerung stark kritisiert. Eine Bürgerinitiative setzte sich für den Erhalt von circa 200, zum Teil schützenswerter Bäumen, ein, die für den Bau gefällt werden mussten. Kurz vor der Rodung der Bäume hatten die Anwohner dagegen geklagt. In einem Eilverfahren lehnte das Verwaltungsgericht die Klage jedoch ab.

Die Gesamtbaukosten für das Bauvorhaben Leonorenstraße betragen 21,28 Millionen Euro.

(eb)