Die Fünftklässler der Insulaner-Grundschule demonstrieren für die umgehende Sanierung ihrer Turnhalle Foto: Baumann

Bereits vor Beginn der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) am Mittwochabend, 15. März, herrschte Aufregung im Rathaus Zehlendorf. Rund 25 Kinder versammelten sich im Foyer vor dem Bürgersaal und hielten selbstgebastelte Plakate hoch. „Schimmel muss weg!“ und „Wir haben Recht auf Sport“ stand darauf.

Die Sporthalle der Grundschule am Insulaner ist in einem desolaten Zustand. Aufgrund eines „Feuchtigkeitsproblems“ kam es dort in den letzten Jahren immer wieder zu verschiedenen Schäden. „Meines Wissens nach wurde der erste Sanierungsantrag schon vor etwa zehn Jahren gestellt“, erzählt eine Mutter, die ihre Kinder zu der „Demo“ begleitet. „Doch die Zusagen auf Sanierung werden immer wieder aufgeschoben“, berichtet sie weiter. Nun sind die Schäden so groß, dass die Halle geschlossen werden musste. „Und das wollen wir und die Kinder nicht einfach so hinnehmen.“ Es gäbe in Steglitz-Zehlendorf ohnehin nur noch wenige Hallen, die zur Benutzung stünden. „Es kann nicht sein, dass jetzt auch noch die Halle für unbestimmte Zeit zugemacht wird.“

Mehrere Elternvertreter, Lehrer und schätzungsweise 25 Schüler der fünften Klassen kamen am Mittwochabend zu der BVV Steglitz-Zehlendorf, um die Bezirkspolitiker auf die Dringlichkeit ihres Anliegens aufmerksam zu machen. Da solche Proteste in einer BVV nicht erlaubt sind, mussten die Kinder ihre Plakate beim Betreten des Saals draußen lassen. Ihr Anliegen durften die „Demonstranten“ im Rahmen der Einwohnerfragestunde vortragen.

Die Beantwortung der Frage übernahm Bildungsbezirksstadtrat Frank Mückisch (CDU). Er bestätigte, dass es ein „Dauerproblem“ bei der Turnhalle gibt. Schäden wie Schimmel oder Parkettwölbung tauchten immer wieder auf. Dieses Mal so massiv, dass die Halle ab dem 27. Februar geschlossen werden musste. „Nun müssen, nach unserem Kenntnisstand, Maßnahmen wie Dacharbeiten, Schimmelbeseitigung, Parketterneuerung und Grundreinigung der Halle erfolgen“, so Mückisch. Die entsprechenden Planungsmaßnahmen seien schon in Auftrag gegeben worden. „Wir rechnen mit der baulichen Umsetzung der Maßnahmen innerhalb von gut drei Monaten.“

Da die Probleme immer wieder auftauchen, müsse man eigentlich im „großen Stil“ an diese Sporthalle herangehen, so der Stadtrat für Bildung. „Der Neubau ist zwar ein Gedankenspiel“, hieß es weiter, „doch das wäre keine Maßnahme, die zeitnah umsetzbar wäre.“ Im Moment gehe es jedoch in erster Linie darum, die Halle so schnell wie möglich wieder eröffnen zu können.

Ob die zeitliche Angabe von „gut drei Monaten“ eingehalten werden kann, bleibt fraglich. Das sehen auch einige Bezirksverordnete skeptisch. „Wir wissen, dass in nächster Zeit sehr viele Turnhallen in Berlin saniert werden müssen, und Berlin hat große Probleme damit, Firmen zu finden, die die Sanierung übernehmen. Glauben Sie nicht, dass die Zeit von drei Monaten sehr knapp bemessen ist?“, lautete darum eine der Zusatzfragen zu diesem Thema aus den Reihen der Verordneten.

(eb)