Anwohner der Leo-Baeck- und der Gutzmannstraße fordern Lösungen für einen sicheren Schulweg. Foto: Baumann

Rund 40 Menschen versammelten sich am Montagmorgen, 18. Dezember, an der Kreuzung Gutzmannstraße/Walterhöferstraße in Zehlendorf, um auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen: Unter dem Motto „Zu Weihnachten wünschen wir uns einen sicheren Schulweg“ demonstrieren sie für die Entschärfung der Verkehrssituation in diesem Straßenzug.

„Durchgangsverkehr, Versorgungs-, Notfall und Besucherverkehr, sowie eine extrem häufige Missachtung der Verkehrsregeln sorgen in dieser relativ engen Anwohnerstraße immer wieder für erhebliche Behinderungen und Gefährdungen für Leib und Leben“, begründet die Initiative Gutzmannstraße/Leo-Baeck-Straße ihre Kundgebung. Da diese Straßen als Schulweg von den Schülern der Süd-Grundschule, der Emil-Molt-Schule, der Schweizerhof-Grundschule und der John-F.- Kennedy-Schule genutzt wird, betreffe die Gefährdung in hohem Maße auch Kinder und Jugendliche. Seit 2016 kämpft die Interessensgemeinschaft um Lösungen.

„Das Problem hier ist, dass es nur eine Fahrspur gibt, die sich beide Fahrtrichtungen teilen müssen“, erklärt Tonka Wojahn, Fraktionsvorsitzende der Grünen in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Steglitz-Zehlendorf. Dadurch müssen Autos auf die Bürgersteige ausweichen und gefährden damit die Sicherheit von Fußgängern und Radfahrern, so Wojahn. Ihre Fraktion befürwortet die Aktion der Anwohner und hat bereits einen Antrag vorbeireitet, in dem mehrere Vorschläge zur „Entschärfung der Verkehrssituation“ aufgeführt werden. Der Antrag soll im Januar in der BVV eingereicht werden.

Wie oft Verkehrssünder die Gehwege nicht nur zum Ausweichen, sondern auch zum Parken nutzen, hat I. Kober, Mitglied der Interessensgemeinschaft, dokumentiert. Mit ihrer Kamera hat sie in den letzten Monaten immer wieder Fotos von solchen „Falschparkern“ gemacht. Es entstand eine kleine Galerie, die sie bei der Kundgebung präsentierte.

Durch die Enge der Gutzmannstraße müssen Autos und Lkw oft auf die Bürgersteige ausweichen, manche nutzen diese aber auch zum Parken. Fotos: I. Kober

Dass die Lage „schwierig“ sei, bestätigt auch der Verkehrsstadtrat Michael Karnetzki (SPD). Er war zusammen mit dem Stadtrat für Bildung, Kultur, Sport und Soziales, Frank Mückisch (CDU), vor Ort. „Dadurch, dass wir hier in unmittelbarer Nähe ein Seniorenheim, eine Kita und das Behring-Krankenhaus haben, ist es schon eine besondere Situation“, so Karnetzki. Die Möglichkeiten zur Entlastung seien jedoch begrenzt. Man würde keine Maßnahmen ergreifen, die das Problem nur aus dieser Straße in andere Wohnstraßen verlagern würden, betont er. Eine Maßnahme habe man außerdem bereits umgesetzt: Vor circa vier Wochen wurden rund um die Kreuzung Gutzmannstraße/Walterhöferstraße mehrere Halteverbotsschilder aufgestellt.

Diesen Schritt, der ebenfalls auf den Einsatz der Initiative zurückzuführen ist, begrüßen die Anwohner: „Es hat schon was gebracht“, bestätigen mehrere Teilnehmer der Kundgebung. Allerdings seien die Schilder nur als der erste Schritt zu sehen. „Es muss noch mehr passieren“, da sind sie sich einig.

(eb)