Rohbau steht: Das neue Institut für Transfusionsmedizin in Steglitz soll 2018 eröffnen. Foto: Baumann

Am 8. Mai, dem internationalen Rotkreuztag, gewährte der DRK-Blutspendedienst Nord-Ost Partnern und Medienvertretern einen ersten Blick auf die Baustelle des neuen Berliner Institut für Transfusionsmedizin, das derzeit direkt am Hindenburgdamm in Steglitz gebaut wird. Hier können die Berliner ab Mitte 2018 Blut spenden.

Trotz sehr kühler Temperaturen sind rund 60 Gäste, darunter Bezirksbürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski (CDU) und Bezirksstadträtin für Jugend und Gesundheit Carolina Böhm (SPD), der Einladung des DRK-Blutspendedienstes Nord-Ost gefolgt und haben sich den Rohbau des neuen Transfusionszentrums angeguckt. Seit Oktober 2016 wird dieser auf dem Campus des Charité Benjamin Franklin am Hindenburgdamm erbaut. Bereits 2012 übernahm der DRK-Blutspendedienst das alte Gebäude auf dem Charité-Campus mit dem Vorhaben, das Haus umzubauen. Es habe sich jedoch schnell herausgestellt, dass der alte Bau die modernen Anforderungen nicht mehr erfülle, es sei ein Neubau notwendig geworden, so der Geschäftsführer des DRK-Blutspendedienstes Nord-Ost Dr. Peter Mein.

Nachdem das alte Gebäude Anfang 2016 zur Hälfte abgerissen wurde, mussten die Bauarbeiten für rund sechs Monate pausieren, da die Brutzeit der auf dem Campus lebenden Haussperlinge eingehalten werden musste. Auch dreiwöchige Schneepause bremste den Bau etwas. Doch insgesamt ging es recht zügig voran. Der Rohbau wurde in circa sechs Monaten errichtet. Die Fertigstellung des Zentrums ist für Frühjahr 2018 geplant.

Mit dem Bau des neuen Spendenzentrums im Karl-Landsteiner-Haus will der DRK-Blutspendedienst eine kontinuierliche Versorgung mit Blutpräparaten für Berliner Patienten sichern. Außerdem sei eine der wichtigsten Aufgaben des Instituts, das Bewusstsein für Blutspenden in Berlin wieder zu steigern, betonte Dr. Torsten Tonn, medizinischer Geschäftsführer des DRK-Blutspendedienstes Nord-Ost. Dafür sei der neue Standort „einfach ideal“, so Tonn. „Hier haben wir direkte Nähe zur Stadt, zur Klinik und zu Patienten“. Der neue Standort sei ein richtiger „Glücksfall“. „Die Bereitstellung von Blutpräparaten ist eine komplexe Dienstleistung. Der neue Standort bringt uns hier einen großen Schritt weiter. Er ist auf jeden Fall eine Investition in die Zukunft, die alternativlos ist“, so Tonn. 

Das derzeitige Berliner Transfusionsinstitut befindet sich seit 20 Jahren in Wannsee am Heckeshorn. „Einfach zu weit vom Schuss“, hieß es. Außerdem sein dort auch keine Blutspenden direkt vor Ort möglich, was ein großer Nachteil sei. Im neuen Institut in Steglitz wird es einen Inhouse-Spendebetrieb geben.

Wie wichtig Blutspenden sind, machen auch die von dem DRK-Blutspendedienst genannten Zahlen deutlich. Laut diesen werden an jedem Werktag in den Regionen Berlin, Brandenburg, Hamburg, Sachsen und Schleswig-Holstein rund 1.900 Blutspenden benötigt. Von diesen werden allein in Berlin und Brandenburg täglich rund 650 Spenden gebraucht, um die Patientenversorgung mit den lebensrettenden Blutpräparaten kontinuierlich gewährleisten zu können. Bundesweit beträgt der Bedarf an Blut täglich 15.000 Spenden.

(eb)