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Am Dienstag, 30. Januar, wurde eine Steglitzerin vom Amtsgericht Tiergarten verurteilt, weil sie sich weigerte, ihre Rundfunkgebühren zu zahlen und zudem versuchte, zwei Mitglieder des rbb-Verwaltungsrates zu erpressen.

Weil sie weder ein Radio noch einen Fernseher besitzt, sah Anja F. es nicht ein, die Rundfunkgebühren von 17,50 im Monat zu bezahlen. Im Streit um 507,74 Euro Gebühren drehte die Frau im Oktober 2016 den Spieß um und forderte ihrerseits in einem Schreiben, das der „Reichsbürger“-Szene, welche die Bundesrepublik und ihre Behörden nicht anerkennt, zugeordnet wird, von zwei Mitgliedern des rbb-Verwaltungsrates 8,191 Millionen US-Dollar. Bei Nichtzahlung drohte die 54-Jährige mit einem Eintrag in ein „weltweites Schuldnerverzeichnis“.

Mittlerweile hat die Frau gestanden. Heute distanziert sie sich von ihrem damaligen Verhalten. Den sogenannten Reichsbürgern habe sie nie angehört, sagte die Bürokauffrau. Sie sei über die Gebühren so erbost gewesen, dass sie die Verantwortlichen mit einer absurden Forderung überziehen wollte. Die Vorlage für ihr Schreiben habe sie aus dem Internet. Sie sei aber davon ausgegangen, dass die Forderung nicht ernst genommen werden würde.

Vor dem Prozess hat die Frau sechs Wochen im Gefängnis verbracht, weil sie zu zwei früheren Prozessterminen nicht erschienen war.

Das Amtsgericht Tiergarten hat die 54-Jährige der versuchten Erpressung schuldig gesprochen und zu einer Zahlung von 4.800 Euro verurteilt. Die Rundfunkgebühren muss sie auch bezahlen.

(eb)