Unsere Schulpraktikantin Emma Taube und Janine Rittel vom KiJuB Steglitz-Zehlendorf, Foto: Baumann

Laut der UN-Kinderrechtskonvention muss die Meinung von Kindern und Jugendlichen bei allen Angelegenheiten, die sie betreffen, gehört und berücksichtigt werden. Und genau das ermöglichen Janine Rittel und Daniela Gukelberger vom KiJuB (Kinder- und Jugendbüro) den jungen Menschen in Steglitz-Zehlendorf.

Janine Rittel absolvierte mit Ende ihres Sozialpädagogikstudiums ein Praktikum im KiJuB. Seit 2011 ist sie dort fest angestellt und beschäftigt sich damit, „Kinder zu stärken“. Knapp drei Jahre leitet sie nun schon gemeinsam mit Daniela Gukelberger das KiJuB, welches von 2002 bis 2015 in Trägerschaft des Kinder- und Jugendbüros Steglitz-Zehlendorf e.V. war und seit 2016 zum Nachbarschaftshaus Wannseebahn e.V. gehört.

„MIT und nicht FÜR junge Menschen“

Unter dem Motto „Kinder wissen ganz genau, was sie brauchen und vor allem denken sie für andere mit“ arbeiten Rittel und Gukelberger „MIT und nicht FÜR“ junge Menschen zwischen 6 und 21 Jahren. Sie geben ihnen die Möglichkeit, ihre Ideen weiterzugeben und diese umzusetzen. Eines der KiJuB-Projekte ist beispielsweise die Jugendjury, bei der Gelder zur Selbstverwaltung vergeben werden. Kinder und Jugendliche können sich dort mit ihren Projektideen bewerben und Fördergelder erhalten. Die Entscheidung darüber, welche Idee das Geld bekommt, wird ebenfalls von Kindern und Jugendlichen getroffen. In jugendlicher Eigenenergie entstehen so Umweltprojekte, Kulturevents oder persönlich gestaltete Treffpunkte im Bezirk.

Durch zahlreiche Kooperationen mit AG´s, Jugendfreizeithäusern, Ausschüssen und Schulen informiert das KiJuB Interessierte, Schülervertreter und Schülerinitiativen, welche Möglichkeiten der Mitbestimmung sie haben und unterstützt sie bei ihren Vorhaben.

Aus vollem Herzen setzen Rittel und Gukelberger sich bei der Mitorganisation der U18-Wahl in Steglitz-Zehlendorf, der Barcamps, bei welcher sich alle Teilnehmer per Smartphone gegenseitig ihre Ideen vorstellen, und zahlreichen weiteren Projekten, wie zum Beispiel der jährlichen Ehrung von engagierten ehrenamtlichen Steglitz-Zehlendorfern zwischen 10 bis 21 Jahren, ein.

„Es soll nur einmal um Kinder gehen“ bekommt Rittel immer wieder von Kindern und Jugendlichen zu hören, wenn sie nachfragt: „Was ist euch wichtig?“. Sie selbst hätte wohl auch so geantwortet, hätte man sie vor Jahren gefragt. Denn auch sie hatte sich als Kind gewünscht, gehört zu werden. „Meine Lehrer haben im Klassenraum geraucht und teilweise grobe Handlungen gegenüber Kindern gezeigt“, erzählt sie. „Den Vergleich zwischen Erwachsenen und Kindern habe ich noch nie wirklich verstanden“, erzählt sie weiter.

Umso stolzer ist Janine Rittel heute, sagen zu können, dass ihre Arbeit dazu beiträgt, dass die Erwachsenen den jungen Menschen mehr zuhören. Gehört zu werden, hat für Kinder und Jugendliche einen großen Wert und sorgt für mehr Selbstvertrauen. Schlussendlich ist es genau das, was Janine Rittel und Daniela Gukelberger immer wieder in ihrem Beruf bestärkt und ihnen ein Lächeln ins Gesicht zaubert.

Weitere Informationen zum KiJuB gibt es unter kijubsz-berlin.de.

Emma Taube, Schulpraktikantin