Die Torball-Mannschaft des BBSV bereitet sich derezit auf die DM vor,die sie in diesem Jahr ausrichtet. Fotos; Gogol

Bei einer Deutschen Meisterschaft müssen nicht nur die Mannschaften gut trainiert sein, sondern auch die Schiedsrichter und Helfer. Das gilt auch bei der Deutschen Torball-Meisterschaft, die der Berliner Blinden- und Sehbehindertensportverein von 1928 (BBSV) in diesem Jahr in der Max-Schmeling-Halle ausrichtet. Und so hatte der Verein seine Helfer am Sonnabend zu einem Einweisungsturnier in die Johann-August-Zeune-Schule nach Steglitz eingeladen.

Rund 60 Helfer braucht der BBSV für das Turnier am 15. März, um alle drei Spielfelder ausreichend betreuen zu können, erklärt Steffen Bülth, der die DM organisiert. Pro Feld sind vier Tor- und drei Tischrichter im Einsatz. Die Helfer kommen als Ehrenamtliche über die Stiftung „Gute Tat“, mit dem der BBSV zusammengearbeitet. Das Problem: „Teilweise haben die das Spiel noch nie gesehen.“

Die Torrichter zu unterweisen dauere nicht lange, ein bis anderthalb Stunden, schätzt Bülth, der diese Aufgabe selbst übernimmt. Aufwändiger ist dies bei den Tischrichtern, die jeden Spielzug schriftlich festhalten müssen. Drei Stunden bräuchte es, um die Freiwilligen zu unterweisen. Das übernehmen meist die Ehefrauen und Mütter der Vereinsmitglieder. Und die haben volles Programm am Sonnabend. 15 bis 20 Helfer erwartet der BBSV an diesem Tag.

Mit ganzem Körpereinsatz wehren die Spieler den Ball ab.

Doch das Einweisungsturnier ist nicht nur für die Helfer gedacht, auch die Spieler trainieren hier natürlich für die in vier Wochen stattfindende DM. Als Trainingsgegener haben sich die Berliner die Torballmannschaft aus Borgsdorf eingeladen. Die hat sich nicht für die DM qualifiziert. Die Berliner sind als Ausrichter gesetzt.

„Es ist ein ungeschriebenes Gesetz, dass jeder Mal an der Reihe ist“, erklärt Bülth, warum die Berliner in diesem Jahr die Deutsche Meisterschaft ausrichten. Sie waren das letzte Mal 2008 an der Reihe. Und nach dem großen internationalen Turnier, dass der BBSV im vergangenem Oktober veranstaltet hatte, war man noch ganz gut dabei, so Bülth, der sich seit November um die Planungen kümmert.

Im vergangenen Jahr belegten die Berliner bei der DM Platz sieben von zehn – ihr bisher bestes Ergebnis. Das soll in diesem Jahr noch einmal getoppt werden. „Besser als letztes Mal“, wolle man abschneiden, sagt Bülth. Doch das wird schwierig, denn „es sind extrem gute Mannschaften dabei“. Titelfavorit ist für Bülth die Mannschaft aus Dortmund, aber auch die Titelverteidiger aus München reisen an.

Warten und lauschen auf den Ball.

 

Natürlich hofft der BBSV auf zahlreiche Besucher bei der Deutschen Meisterschaft – und vielleicht auch auf ein paar neue Spieler. Die sucht der Verein dringend. Der Altersdurchschnitt liege derzeit bei um die 40 Jahre, der jüngste Spieler im Team ist 27 Jahre alt. Um mitspielen zu können, muss man auch nicht blind sein. Wer sehen kann, setzt eine Augenmaske auf. Dann herrscht wieder Chancengleichheit.

(go)