Max Liebermanns "Atelier des Künstlers" wird ebenfalls in der Ausstellung gezeigt. Es ist eine Leihgabe des Kunstmuseums St. Gallen.

Den Aufbau und die Geschichte der Kunstsammlung Max Liebermanns dokumentiert die neue Ausstellung „Verlorene Schätze – Die Kunstsammlung von Max Liebermann“, die am Sonntag, 24. November, um 11 Uhr in der Liebermann-Villa am Wannsee eröffnet wird.

Max Liebermann besaß eine berühmte Kunstsammlung. In seinem Haus am Pariser Platz und im Sommerhaus am Wannsee umgab er sich mit Bildern der alten niederländischen Meister, wie beispielsweise Rembrandt und Frans Hals sowie der Berliner Malerei des 19. Jahrhunderts, darunter Adolph Menzel und Carl Steffeck. Liebermann besaß, wie Zeitgenossen mutmaßten, die größte Sammlung französischer Impressionisten außerhalb Frankreichs mit Werken von Manet, Degas, Renoir, Cézanne, Monet und Pissarro. Unmittelbar nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 übergab Liebermann die französischen Hauptwerke seiner Sammlung in die Obhut des Kunsthauses Zürich, um sie in Sicherheit zu bringen. Diese Werke gelangten später in den Besitz der Tochter von Max Liebermann, Käthe Riezler, die 1938 in die USA emigrierte. Ein großer Teil verblieb bei Liebermanns Witwe Martha in Berlin, die ab 1935 gezwungen war, Bilder zum Lebensunterhalt zu verkaufen und die 1943 nur durch Selbstmord der Deportation entging. Nach ihrem Tod wurde der verbliebene Teil der Sammlung wie der übrige Besitz beschlagnahmt. Er gilt seither als verschollen. Nicht wenige Kunstwerke sind allerdings in der Nachkriegszeit im Kunsthandel wieder aufgetaucht.

Die Ausstellung zeichnet das Schicksal der Kunstsammlung von 1933 bis 1945 nach. Erstmals werden Werke der einstigen Liebermann-Sammlung wieder am historischen Ort vereint sein. Großformatige Fotos dokumentieren den ehemaligen räumlichen Kontext in den Wohnräumen der Familie Liebermann am Pariser Platz 7 und in der Liebermann-Villa sowie die ursprüngliche Sammlungspräsentation. Bestückt ist die Schau mit Leihgaben aus dem Kunstmuseum St. Gallen, der Stiftung Oskar Reinhart, Winterthur, dem Ashmolean Museum of Art and Archeology, Oxford, der Kunsthalle Bremen und privaten Sammlungen.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit aktualisiertem Verzeichnis der Sammlung Liebermann, das in Zusammenarbeit mit der Berliner Restitutionsforscherin Dr. Monika Tatzkow entstanden ist.  Tatzkow forscht im Auftrag der Urenkelinnen Max Liebermanns seit mehreren Jahren nach den verlorenen Werken der ehemaligen Sammlung.

Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 3. März 2014. Der Eintritt kostet sechs, ermäßigt vier Euro.

(sn)