Auf die nächsten 50 Jahre: Bezirksbürgermeister Norbert Kopp (links) und Ralf Hildes, Bürgermeister von Nentershause, unterschrieben eineben neuen Städtepartnerschaftsvertrag. Foto: Gogol

Auf die nächsten 50 Jahre: Bezirksbürgermeister Norbert Kopp (links) und Ralf Hildes, Bürgermeister von Nentershause, unterschrieben eineben neuen Städtepartnerschaftsvertrag. Foto: Gogol

Hört ein Steglitz-Zehlendorfer den Namen „Nentershausen“, denkt er wahrscheinlich sofort an die Jugendferienanlage, an Spaß und Abenteuer. Die bezirkliche Ferienanlage gehört mittlerweile einem privaten Eigentümer, die Städtepartnerschaft zwischen Steglitz-Zehlendorf und Nentershausen aber besteht fort – und das seit nunmehr 50 Jahren. Das wurde am Freitag mit einer Feierstunde im Gutshaus Steglitz gefeiert.

In ihren Reden erinnerten Bezirksbürgermeister Norbert Kopp und Nentershausens Bürgermeister Ralf Hilmes an die lange Geschichte, die die beiden Kommunen miteinander verbindet. Sie begann 1965 mit der Suche der Jugendarbeit des damaligen Bezirks Steglitz nach einer Möglichkeit für eine Jugenderholung. Die fand man auf Burg Tannenberg, die zur hessischen Gemeinde Nentershausen gehörte.

Anschließend trugen sich Hildes und seine Begleiter ins Gästebuch des Bezirks ein. Foto: Gogol

Anschließend trugen sich Hildes und seine Begleiter ins Gästebuch des Bezirks ein. Foto: Gogol

Ab 1966 verbrachten Steglitzer Kinder und Jugendliche ihre Ferien auf der Tannenburg, ein Jahr später kamen auch Familien- und Privaterholungen für Berliner dazu – ein wirtschaftlicher Faktor, wie Hilmes berichtete. Doch irgendwann ließ der bauliche Zustand der Burg keine Ferienfreizeiten mehr zu, es entstand die „Steglitzer Zeltstadt“ auf dem Campingplatz der Gemeinde. Erst Anfang der 1980er Jahre wurde die Ferienanlage von Steglitzter Jugendlichen aufgebaut. „Schweiß verbindet“, so Hilmes. Die Jugendferienanlage habe die Partnerschaft tief geprägt. Deren Ende habe die Partnerschaft zwar nicht gefährdet, „aber es machte sie schwieriger, weil es weniger Berührungspunkte gab“, erinnerte sich Hilmes.

Für das Fortbestehen der Partnerschaft sorgten die beiden aktiven Partnerschaftsvereine, denen Kopp und Hilmes dankten. Sie organisieren die jährlichen Besuche hüben und drüben. Diese seien „voller Wärme und Herzlichkeit“. Zudem besuchten auch Kinder aus der ukrainischen Partnergemeinde Charkiw regelmäßig Nentershausen und treten dort auf. Nicht zuletzt zeugen auch der Steglitzer Platz und die Steglitzer Straße in Nentershausen sowie der Nentershäuser Platz in Zehlendorf von der Verbundenheit der beiden Kommunen. Die Partnerschaft sei „mit viel Leben erfüllt“, sagte Kopp, der seinem Nentershausener Kollegen als Geschenk Freundschaftsbären der Königlichen Porzellan Manufaktur überreichte und von diesem einen Präsentkorb mit regionalen Köstlichkeiten erhielt.

Allen, die die Partnerschaft in den vergangenen 50 Jahren aufrecht erhielten, dankte Hilmes. Die Partnerschaft hat „meine Leben bereichert und meinen Horizont erweitert“.

Beide Bürgermeister unterschrieben gern eine neue Partnerschaftsurkunde, mit der sie erklärten, dass die Partnerschaft fortbestehen und gefördert werden soll, anschließend trugen sich die acht Abgeordneten aus Nentershausen ins Gästebuch des Bezirks ein.

Die Nentershausener Delegation ist übrigens nicht die einzige, die für ein paar Tage in Steglitz-Zehlendorf weilt. Auch der frühere Bürgermeister von Westhofen, Alfred Winter, und seine Frau weilen im Bezirk und nahmen ebenfalls an der Feierstunde teil. Mit der rheinland-pfälzischen Gemeinde besteht zwar keine Partnerschaft aber eine Freundschaft, die vor 40 Jahren begann.

(go)