Dass sich die Bürger über die gerodeten Hecken am Nieritzweg aufregen, kann die Bezirksstadträtin verstehen. Nicht die Angriffe des politischen Gegners. Foto: Gogol

Im Streit um die Heckenrodungen im Bezirk bezieht Bezirksstadträtin Christa Markl-Vieto (Grüne) auf Nachfrage der StadtrandNachrichten Stellung. „Wir müssen einsparen im Bezirk“, macht Markl-Vieto noch einmal im Bezug auf die hohen Kosten für die Pflege des Straßenbegleitgrüns deutlich. Die Hecken zu roden und sie durch Wiese zu ersetzen, sei für sie das kleinere Übel gewesen. „Ansonsten müssten wir den Mexikoplatz nur noch als grüne Wiese gestalten und könnten an der Potsdamer Straße auch keine Bäume mehr pflanzen“, sagt sie. Die Bäume aber hätten ökologisch eine viel größere Bedeutung als die „öden Hecken“. Das Argument, dass in den 40 Zentimeter hohen Sträuchern Vögel nisten würden, weist sie als absurd zurück. „Da würden sich die Katzen aber freuen.“

Durchaus Verständnis hat die Bezirksstadträtin für den Schreck und die Aufregung der Bürger. „Ich kann das verstehen, wenn jemand sagt, dass er das blöd findet.“ Und wenn sie gewusst hätte, dass das Roden der Hecken einen solchen Aufschrei verursachen würden, hätte sie ihre Entscheidung im Vorfeld auch besser kommuniziert, sagt Markl-Vieto. Das will sie nun in einem Gespräch mit den Bürgern nachholen. Sie freue sich auch auf die Vorschläge, betont sie und weist auf die Gestaltung des Mittelstreifens kurz vor der Berliner Philharmonie hin, die sie sehr gelungen findet. Das Angebot der Anwohner, sich um die Hecken zu kümmern, lehnt die Bezirksstadträtin aber weiterhin ab. Das könne sie aufgrund der Unfallgefahr gar nicht erlauben.

Die harsche Kritik von SPD und Piraten weist Markl-Vieto zurück. Der Bürgerprotest habe ihnen eine Steilvorlage geliefert, weil die beiden Parteien sonst keine Themen hätten. Und wenn die Piraten wegen der Heckenrodungen ihren Rücktritt forderten, dann sage das doch eine Menge über die Situation im Bezirk aus, so Markl-Vieto.

(go)