Bunt illuminierte Lichtobjekte weisen Besuchern der Langen Nacht den Weg. ArchivFoto: FU/Stephan Töpper

Sie steht wieder vor der Tür: Die klügste Nacht des Jahres – auch Lange Nacht der Wissenschaften genannt. Am Sonnabend, 8. Juni, laden wissenschaftliche Einrichtungen dazu ein, sie und ihre Arbeit kennenzulernen. Von der Freien Universität Berlin beteiligen sich 88 Einrichtungen mit rund 500 Veranstaltungen, hinzu kommen vielseitige Programme der Charité-Universitätsmedizin Berlin am Campus Benjamin Franklin, des Konrad-Zuse-Zentrums für Informationstechnik Berlin und des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung. Hier eine kleine Auswahl:

Über die erleuchtete Wissenschaftslandschaft Dahlem fliegt der sogenannte Archäocopter: ein Flugroboter, der von Informatikern der Freien Universität und der HTW Dresden entwickelt wurde und von Archäologen bei Grabungen eingesetzt wird.  Besucher können das Fluggerät am Boden und in der Luft betrachten. Oder sie können über eine Computersimulation selbst zum Piloten werden und den fliegenden Wissenschaftsassistenten steuern.(  Habelschwerdter Allee 45 / Takustraße 9)

Wie in den Jahren zuvor werden die „FUmanoids“ – die menschenähnlichen Fußball-Roboter – ihre Fertigkeiten unter Beweis stellen. Im Kopf der Roboter ist eine Miniatur-Videokamera mit Sensor installiert, über die die Fußballspieler das Feld, den Ball und die Gegner „sehen“ können. ( Takustraße 9)

Die Geografen laden auf ihrem Campus an der Malteserstraße zu einer Schnitzeljagd per GPS-Empfänger und Smartphone ein. Weniger Technik als Köpfchen ist gefragt, wenn man sein Berlin-Diplom machen will. Das Center für Digitale Systeme (CeDiS) der Freien Universität bietet einen computergestützten Test an, der das Berlinwissen der Lange-Nacht-Besucher auf die Probe stellt. Kinder ab acht Jahre können ihr Wissen von 16 bis 18 Uhr in der Fabeckstraße 34 – 36 unter Beweis stellen, Erwachsene von 20 bis 22 Uhr.

Forscher der Institute für Mikrobiologie und Tierseuchen sowie für Tier- und Umwelthygiene zeigen in der Königin-Luise-Straße 12-16 wie Bakterien vom Tier auf den Menschen übertragen werden können – und umgekehrt. Die Besucher erhalten Antworten auf Fragen rund um Zoonosen, also bakterielle Erreger, die für Mensch und Tier gefährlich sein

Mitarbeiter des Ägyptologischen Seminars  gewähren einen Einblick in die Methoden der Alten Ägypter, die Körper und Seelen auch nach dem Tod „lebendig“ zu halten. Außerdem wird der Alte Ägypter „Schepesu“ Besuchern in der Hittorfstraße 18 Rede und Antwort stehen.

Unter der Überschrift „Politischer Wandel und Aufbruch“ in Russland, Asien und im Nahen Osten stehen verschiedene Diskussionsrunden mit Wissenschaftlern und Politikern. Über die Rolle von Religion in Russland sprechen Russland- und Menschenrechtsexperten beispielsweise um 20.15 Uhr im Konferenzsaal III des Henry-Ford-Baus, Garystraße 35.

Diskutiert wird auch über den Großflughafen Berlin-Brandenburg (BBI). Wie wirkt sich der Bau auf das (Un)Gerechtigkeitsempfinden der Anwohner des BBI-Geländes aus? Vermuten sie, dass wirtschaftliche Interessen der Verantwortlichen größeres Gewicht haben als ihr Wunsch nach ruhigen Nächten und einem Nachtflugverbot? Eine Podiumsdiskussion mit Vertretern von Bürgerrechtsbewegungen, Anwohnern, Soziologen und einem ehemaligen Flughafen-Manager findet von 19  bis 22 Uhr, im Raum L 115, Habelschwerdter Allee 45, statt.

Auch das Angebot für Kinder ist wieder umfangreich: von der Science-Rallye an den Fachbereichen Mathematik, Informatik, Physik bis zum Klimaschutz, von der Jungsteinzeit bei den Prähistorischen Archäologen mit Ausgrabungen bis in die Kuscheltier-Sprechstunde am Klinikum Benjamin Franklin. Weitere Informationen zum Kinderprogramm gibt es unter www.fu-berlin.de/sites/langenacht/kinderprogramm.

Die Lange Nacht beginnt wieder um 16 Uhr. Karten sind ab Donnerstag, 23. Mai, erhältlich. Der Eintritt kostet für Erwachsene 13 Euro, im Vorverkauf bis 7. Juni elf Euro; ermäßigte Tickets kosten neun Euro, im Vorverkauf sieben Euro. Ein Familienticket gibt es für 25 Euro, im Vorverkauf für 20 Euro; Kinder bis sechs Jahre haben freien Eintritt. Ein Late-Night-Ticket kostet fünf Euro und wird an den Abendkassen ab 22 Uhr verkauft.

Weitere Informationen, das ganze Programm und Karten im Vorverkauf gibt es online unter www.langenachtderwissenschaften.de

(sn)