Natürlich ging es am Tauchertag nicht nur um trockne Theorie, sondern die Vereinsmitglieder gingen auch ins Wasser. Foto: Gogol

Wie viel Lungenvolumen man selbst hat – wer weiß das schon? Rausfinden konnten das am Sonntag all jene, die zum Tauchertag beim Deutschen Unterwasser Club (DUC) Berlin vorbeischauten. Und das auf ganz einfache Weise: mit dem Aufblasen eines Luftballons.

Der DUC hatte anlässlich des Tauchertages „Deutschland taucht was“ des Verbandes Deutscher Sporttaucher (VDST) auf sein Gelände an der Scabellstraße geladen. Für Mitglieder war das Fest Ersatz für das Gartenfest, das sonst vergangenen Woche gefeiert worden wäre, für Interessierte Möglichkeit, sich über den Tauschsport und den mittlerweile 61 Jahre alten Verein zu informieren.

Ihr Wissen über die Unterwasserwelt konnten beide Besuchergruppen am Stand von Julia Aspodien testen. Die junge Frau hat am Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei studiert. In einem kleinen Aquarium hatte sie drei verschiedene Fische und Pflanzen dabei, die es zu erraten galt. Es sind „Fische, die man auch beim Tauchgang sieht“, erklärte die junge Frau, die seit sie elf Jahre war im Tauchverein ist. Durch, das, was sie unter Wasser gesehen habe, sei zum Studium inspiriert worden, erzählte sie. Aspodien hatte nicht nur Bücher zur Bestimmung von Fischen und Pflanzen dabei, sondern half auch selbst manchem Besucher dabei, die richtigen Antworten zu finden.

Interessantes gab es auch am Stand nebenan zu sehen. Mit einem Mikroskop konnten sich Besucher eine Wasserprobe anschauen, um deren Qualität zu beurteilen. Dabei entspannen sich schon mal längere Gespräche über die Wasserqualität nicht nur Berliner Gewässer und die Gründe für Verschmutzungen.

Naturschutz sei für den Verein ein wichtiges Thema, so die 1. Vorsitzende des Vereins, Doris Dirbach-Thiel. An vielen Basen könnten Laien heute innerhalb von drei Tagten ihren Taucherschein machen. Doch viele wüssten dann noch nicht wirklich viel über das Tauchen, das Thema Sicherheit käme zu kurz, aber auch das Austarieren. Doch das sei wichtig, damit die Taucher nicht die Unterwasserwelt zerstörten, erklärte Dirbach-Thiel.

Einer, der schon lange taucht, seit 1960, ist Vereinsmitglied Dr. Klaus Krakat. Zuerst bei der Polizei damit begonnen, war es sogar Apnoe-Taucher, nahm also kein Sauerstoffgerät mit in die Tiefe. Am Sonntag konnten Besucher an seinem Stand nicht nur aus einer Reihe von Tauchzeichen das falsche heraussuchen und damit eine einjährige Probemitgliedschaft im Verein gewinnen, sondern auch gebrauchte Taucherzeitschriften und Ausstattung bei einem Trödel erwerben. Gerade für Einsteiger, die nicht so viel Geld investieren können und wollen, fand sich dort ein Schnäppchen, allerdings „für Leute, die eine ähnliche Figur wie ich haben“, so Dr. Krakat, der nach einer kurzen Taucherpause 1989 zum DUC kam. Neben den netten Leuten mag er vor allem das Ambiente des Clubhauses direkt am Wannsee.

So wie ihm geht es insgesamt 215 Mitgliedern, die der Verein derzeit hat. Darunter auch als Ehrenmitglieder der Tauchpionier und Meeresforscher Hans Hass und Dr. Hans Fricke, der durch seine Forschungen zu Tieren im Meer sowie im Süßwasser und durch seine Forschungen zum Verhalten der Quastenflosser bekannt wurde.

Schnell entschlossene haben noch bis 18 Uhr die Gelegenheit, beim Tauchfest vorbeizuschauen, wer schnorcheln will, sollte die Badehose nicht vergessen.

(go)