Das AlliiertenMuseum wird seinen Standort an der Clayallee verlassen. Foto: AlliiertenMuseum/Chodan

Der Weg für den Umzug ist frei: Am Donnerstag hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages  die Summe von 27,1 Millionen Euro für den Einzug des AlliiertenMuseums in den Flughafen Tempelhof bewilligt. Im Hangar 7 und in Teilen des Kopfbaus West soll in den nächsten Jahren ein modernes Museum entstehen, das die Geschichte der Alliierten in Berlin in der Geschichte der deutschen Teilung und des Kalten Krieges verortet. Allein 22 Millionen Euro sind dabei als Bau- und Planungskosten veranschlagt. Etwa fünf Millionen Euro sind für eine neue Dauerausstellung vorgesehen.

„Dies ist ein großartiges Signal für ein neues Kapitel in der Erfolgsgeschichte des AlliiertenMuseums. Wir sind uns der historischen Verantwortung und der großen Chancen bewusst, die mit dem neuen Standort verbunden sind. Die Zukunft von Tempelhof durch einen Museumsbau mitzugestalten, ist eine wunderbare Aufgabe, auf die ich mich freue, kommentierte die Direktorin des AlliiertenMuseums, Gundula Bavendamm, die Entscheidung.

Mit dem Umzug von Zehlendorf nach Tempelhof ist eine inhaltliche Neukonzeption des AlliiertenMuseums verbunden.  So soll in dem monumentalen NS-Bau zukünftig auch sowjetische und die ostdeutsche Perspektive stärker Geltung bekommen. Darüber hinaus soll die Ausnahmesituation Berlins im Kalten Krieg mit der Stationierung ausländischer Truppen in Deutschland verknüpft werden.

Erstmals in seiner Geschichte kann das AlliiertenMuseum am neuen Ort seine Großobjekte vollständig und geschützt präsentieren. Hangar 7 bietet Platz für das britische Luftbrückenflugzeug, die Kontrollbaracke vom Checkpoint Charlie und den Berliner Spionagetunnel. Darüber hinaus sollen  Panzer, gepanzerte Fahrzeuge, Kleinflugzeuge und ein Hubschrauber der US-Armee ausgestellt werden.

Wann allerdings mit dem Umbau und dem Umzug begonnen werden kann, ist offen. Derzeit wird auf Senatsebene über die Unterbringung von Flüchtlingen auf dem einstigen Flughafen Tempelhof diskutiert.

Während die Freude beim Museum groß ist, ist dessen Wegzug für den Bezirk ein großer Verlust. Und nicht der letzte. Auch die Museen in Dahlem werden den Bezirk verlassen. Der steht vor der Herausforderung Nachnutzungskonzepte für die Standorte erstellen zu müssen.

(sn)