Mobilitätstrainer erklären den Teilnehmern mit Rollstuhl oder Rollator, was sie beim Bus-Ein- und Ausstieg besonders beachten sollen. Foto: Bavandi

Mobilitätstrainer erklären den Teilnehmern mit Rollstuhl oder Rollator, was sie beim Bus-Ein- und Ausstieg besonders beachten sollen. Foto: Bavandi

Für Menschen ohne Behinderung ist die Benutzung von Bussen, U- oder Straßenbahnen oft eine Selbstverständlichkeit und gehört zum Alltag. Für Menschen mit Behinderung, Rollstuhlfahrer, Menschen mit Rollator, mit Sehschwäche, Blinde und auch Eltern mit Kinderwagen können sowohl der Ein- als auch der Ausstieg manchmal zu einem Erschwernis und im schlimmsten Falle zu einem Hindernis werden. Vor allem zu Stoßzeiten, wenn es für Fahrgäste ohne körperliche Beeinträchtigung oftmals anstrengend oder schwierig genug ist einzusteigen, geschweige denn einen Platz im dichten Gedränge in einem öffentlichen Verkehrsmittel zu ergattern.

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) bieten daher während der Monate April bis November entsprechende Mobilitätstrainings an verschiedenen Haltestellen und zu verschiedenen Zeitpunkten an. Ziel solcher Trainings ist, Menschen mit Behinderung die Benutzung und das Mitfahren in öffentlichen Verkehrsmitteln zu erklären und Hilfestellungen zum Beispiel für den Ein- und Ausstieg anzubieten und vor Ort zu üben.

Zahlreiche Senioren mit Rollatoren und Rollstühlen kamen zum Mobilitästraining an den Walter-Schreiber-Platz. Foto: Bavandi

Zahlreiche Senioren mit Rollatoren und Rollstühlen kamen zum Mobilitästraining an den Walter-Schreiber-Platz. Foto: Bavandi

Am Donnerstag fand ein solches Mobilitätstraining zum wiederholten Male am Walther-Schreiber-Platz nahe der Steglitzer Schlossstraße statt. „Der Platz bietet hierfür ein gutes Trainingsumfeld“, erklärt BVG-Fahrdienstleiter Daniel Heimann, der bereits zum dritten Mal am Walther-Schreiber-Platz der Übungsaktion beigewohnt hat. Es sei genügend Platz und auch Zeit vorhanden, um in dem von der BVG zur Verfügung gestellten Trainingsbus an der Bushaltestelle Walther-Schreiber-Platz mit den interessierten Teilnehmern das Befahren des Busses mit Rollstühlen zu üben. Zudem sei dort eine gute „Erreichbarkeit für alle Teilnehmer“ wegen des angrenzenden U-Bahnhofes und der Bushaltestellen gegeben.

Erfahrene Trainer der Berliner Verkehrsbetriebe übten mit Fahrgästen im Rollstuhl die Auffahrt über eine Rampe, erklärten das Interieur des Fahrzeuges, damit auch Teilnehmer mit eingeschränktem Sehvermögen ein Gefühl für das Innenleben des Fahrzeuges und die für sie notwendigen Hilfsmittel wie spezielle Druckknöpfe erhalten. Die Mobilitätstrainer wiesen daher auf die für Rollstuhlfahrer eigens angebrachten Halteknöpfe in den Bussen hin. „Diese signalisieren den Busfahrern, dass ein Rollstuhlfahrer gewillt ist auszusteigen“, sagt Heimann. Der Chauffeur sorgt in Folge für eine entsprechende Zufahrt an die Haltestelle, um das Verlassen und die Auffahrt auf den Bürgersteig für Rollstuhlfahrer barrierefrei zu gestalten. „Ein Fahrgast mit eingeschränkter Mobilität sollte am besten immer vorne beim Fahrer stehen und sich durch Zeigen seines Ausweises bemerkbar machen sowie den Fahrer bei Bedarf um Hilfe bitten“, rät Matthias Groß, der als BVG-Beauftragter für Senioren und Fahrgäste mit Behinderungen am Donnerstagvormittag auch vor Ort gewesen ist. Alle BVG-Busse sind barrierefrei zugänglich, senken an den Haltestellen ab und ermöglichen somit nicht nur Rollstuhlfahrern, sondern auch Menschen mit Rollator oder Kinderwagen einen leichteren Zugang.

Außerdem erhielten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen des BVG-Mobilitätstrainings einen Überblick über die Angebote der Verkehrsbetriebe, die mit einer Busflotte von rund 1.380 Bussen verschiedener Typen und unterschiedlicher Aufbauarten ausgestattet ist. Die insgesamt 173 Berliner U-Bahnhöfe sind zum Großteil mit Aufzügen und über Rampen stufenlos erreichbar. Informations- und Notrufsäulen sind so gebaut, dass sie auch von Rollstuhlfahrern benutzt werden können.

Wert sich für ein Mobilitätstraining interessiert, kann ohne Voranmeldung zu den auf der BVG-Homepage veröffentlichten Terminen hinzustoßen. Für größere Gruppen ist eine telefonische Voranmeldung unter (030) 1 94 49 oder via Mail unter info@bvg.de erforderlich.

(MiBa)