Schon in der Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf war klar: Die Resolution „Steglitz-Zehlendorf bekennt sich zur Ehe für Alle“ wird kein Selbstläufer. Statt verabschiedet wurde der Antrag von Piraten und SPD in den Ausschuss für Gleichstellung und Gesundheit überwiesen. Auch dort äußerten CDU und Grüne Bedenken.

Carsten Berger (Grüne) wünschte sich eine „zielschärfere Formulierung“. Statt „Ehe für alle“ schlug er „Ehe für gleichgeschlechtliche Paare“ vor. „Ehe für alle“ sei zu weit gefasst und schließe möglicherweise nicht gewollte Eheschließungen, etwa mit Minderjährigen, ein. Zudem war er der Meinung, dass trotz der Aufsplittung der Geschlechter – facebook führt 60 – bleibe es doch gleich- oder verschiedengeschlechtlicher Paare.

Martin Matz (SPD) und Georg Boroviczeny (Piraten) fand das Argument vorgeschoben, selbstverständlich ginge es bei der „Ehe für alle“ nicht um Minderjährige und Verwandte. Zudem sei der Begriff bekannt und werde sogar in Dokumenten des Bundesrates verwendet. Missverständnisse dürfe es eigentlich nicht geben.

Alle zeigten sich bereit, über die Formulierung noch einmal in den Fraktionen zu diskutieren und verschoben eine Abstimmung. Lediglich Klaus Fengler (CDU) machte klar, dass er, egal wie die Resolution auch benannt werde, sie ablehnen werde. Er wolle sich an die Umfrage halten, die innerhalb der CDU stattfand. In der hatte sich die Partei gegen eine gleichgeschlechtliche Ehe ausgesprochen.

(go)