Königsberger Klopse vom Spitzenkoch servierten die Schüler der Halvorsen-Schule den 100 Luftbrücke-Veteranen und ihren Angehörigen. Foto: Gogol

Königsberger Klopse – damit bewirtete Sternekoch Tim Raue im vergangenen Jahr nicht nur US-Präsident Barack Obama, sondern am Sonntag auch 100 Veteranen der Berliner Luftbrücke in der Gail S. Halvorsen Schule. Anlässlich des 65. Jahrestages des Endes der Luftbrücke hatten verschiedene Institutionen, Berliner Vereine sowie die Gemeinde der Kaiser Wilhelm-Gedächtnis-Kirche für die „Rosinenbomber“ ein buntes Programm zusammengestellt, Höhepunkt war das Essen in Dahlem.

Für das Willkommen hatten Schüler und Lehrer Plakate mit den Namen der britischen und amerikanischen Gäste ausgedruckt und die Aula in ein Restaurant verwandelt. Auf den Tischen lag für jeden ein kleines „Care“-Paket, die Wände zierten Flugzeuge und Fallschirme. Schon an der Schulhaustür standen alle bereit, um die Gäste zu begrüßen.

Für ihren Einsatz während der Berlin-Blockade dankte der stellvertretende Schulleiter Georg Händschke den Veteranen und eine Schülerin erklärte, die Anwesenden hätten bewiesen, dass „nur der Himmel die Grenze ist, der Rest liegt an uns“.

Michael G. Notbohm, Gesamtelternvertreter sowie Mitglied der Förderfreunde der Schule, hatte die Idee für das Essen. Die Schule sei davon begeistert gewesen, erzählt Lehrerin Gisela Hilbert-Irmes. Und auch die Schüler. Viele meldeten sich freiwillig, um am Sonntag das Essen servieren zu dürfen. „Wir haben die zehn engagiertesten Schüler ausgesucht.“ Die durften in der Woche zuvor Raue in seinem Restaurant besuchen, um dort gemeinsam mit ihm und seiner „Brigade“ zu kochen – Königsberger Klopse natürlich. Raue hat über seine Schwiegermutter Mercedes Wild eine enge Verbindung zu Gail S. Halvorsen, der wegen einer Operation nicht beim Essen dabei sein konnte. Wild und Halvorsen verbindet eine fast 65-jährige Freundschaft, die sogar in dem Buch „Mercedes and the chocolate pilot“ niedergeschrieben wurde.

Doch das Essen war nur ein Teil des Programms. Die Schüler sollten vor allem die Möglichkeit erhalten, durch Fotos und Interviews mit den Zeitzeugen ins Gespräch zu kommen. „Jeder hier ist ein Gail Halverson“, so Notbohm. Ihnen wolle man durch den Tag Wertschätzung zeigen und etwas zurückgeben.  Das sei „Geschichte zum Anfassen“.

Nach der Halvorsen Schule ging es für die Veteranen weiter in Alliiertenmuseum zum Barbecue.

(go)