Die Synodalen des Kirchenkreises Steglitz ließen sich von Dr. Eckhard Zemmrich das Umweltkonzept der EKBO erklären. Foto: Gogol

Das Thema Umwelt- und Klimaschutz ist nicht gerade eines, das man unbedingt mit der Kirche in Verbindung bringt. Was ein Fehler ist, findet der Superintendent des Kirchenkreises Steglitz, Thomas Seibt. „Die Erde wurde von Gott geschaffen. Und so sind wir als Christen dafür verantwortlich, sie zu bewahren“, sagte er. Und so stand die diesjährige Synode des Kirchenkreises ganz im Zeichen dieser Verantwortung.

Im Gemeindehaus der Kirchengemeinde Petrus-Giesensdorf stellte Dr. Eckhard Zemmrich, Geschäftsführer der „Arbeitsgruppe Umweltkonzept“ der Landeskirche, das Umweltkonzept der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) vor. Die EKBO ist die einzige Landeskirche mit einem Umweltkonzept und Handlungsempfehlungen für alle kirchlichen Ebenen. Zemmrich hatte die Erarbeitung des Konzeptes „vom ersten vier Augengespräch bis zu den ersten Beschlüssen begleitet“, wie er selbst sagte. Rund eineinhalb Jahre hat dieser Prozess gedauert. Verschiedene Themen wurden dabei aufgegriffen, zum Beispiel Energie und Klimaschutz, Biodiversität, Mobilität und Beschaffung von Materialien. Daraus ergaben sich wiederum Handlungsmöglichkeiten wie Einführung eines Energiemanagement, die Einführung von Pedelecs und der Ausbau von Photovoltaik. Insgesamt sind es 43 mögliche Maßnahmen, die das Umweltkonzept festhält. Daraus könnten sich die Gemeinden die heraussuchen, die am besten zu ihnen passe, so Zemmrich. Priorität für die Landeskirche haben die Themen Vernetzung und Umweltbildung. Dazu gehört auch die Einrichtung eines Umweltbüros, das die Zuständigkeiten regeln soll.

In fünf Arbeitsgruppen diskutierten nach Zemmrichs Vortrag die Synodalen zu Themen wie Gebäudeertüchtigung und Energieeffizienz, Umgang und Beschaffung von Verbrauchsmaterialien und Mobilität und stellten anschließend ihre Ideen vor.

Steglitz sei ein Kirchenkreis, der bei dem Thema Umweltschutz vorangeht, stellte Zemmrich fest. Der Kirchenkreis hat für alle seine Immobilien Klimaschutzkonzepte erstellen lassen, berichtete Seibt. Umgesetzt wurde das Konzept bereits in der Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde. Dort wurde das Gemeindehaus „total neu verpackt“, erzählte Jörg Rother, Kirchenältester der Bonhoeffer-Gemeinde. Das Haus erhielt eine Wärmedämmung, zwei Drittel der Fenster wurden ausgetauscht und die Heizungsanlage wurde erneuert. Große Wärmeverluste habe es vor allem über das Dach gegeben, so Rother. Das erhielt eine extra dicke Isolierung. 60 Prozent der Heizkosten sollen sich durch die Maßnahmen einsparen lassen – Zahlen liegen aber noch nicht vor, weil der erste Winter nach den Arbeiten erst vor der der Tür steht.

600.000 Euro kosteten die Arbeiten, der Kirchenkreis übernahm davon 60 Prozent und bezahlte das Konzept.

Doch nicht überall ließen sich solche Maßnahmen umsetzen wie in dem Gemeindehaus aus den 1960er Jahren, so Seibt. Mittelalterlichen Kirchen könne man aus Denkmalschutzgründen keine Dämmung verpassen. Aber die Kirchen würden auch nicht so oft genutzt wie die Gemeindehäuser.

So gut man auch dastehe mit der Ertüchtigung der Immobilien, so sieht Seibt aber auch noch Defizite in anderen Bereichen, etwa bei der Bildungsarbeit. Dafür erhofft er sich von der Synode Impulse. Und Menschen, die dafür die Verantwortung im Kirchenkreis übernehmen. „Kümmerer“ hatte die Zemmrich zuvor genannt.

(go)