Die Schönheit und botanische Vielfalt Kubas ist Inhalt der Sonderausstellung "Grüne Schatzinseln. Botanische Entdeckungen in der Karibik" im Botanischen Museum. Foto: Nils Köster, Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin

Die Schönheit und botanische Vielfalt Kubas ist Inhalt der
Sonderausstellung „Grüne Schatzinseln. Botanische Entdeckungen in der Karibik“ im Botanischen Museum. Foto: Nils Köster, Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin

Weiße Strände, Cocktails unter Palmen und heiße Rhythmen – das sind die ersten Assoziationen zum Thema Karibik. Doch diese Urlaubs-Fantasien sind oft geprägt von Klischees, gerade wenn es um die Pflanzenwelt geht. Es gibt in der Karibik wesentlich mehr zu entdecken als Palmenhaine und gepflegte Hotelgärten. Die Sonderausstellung „Grüne Schatzinseln. Botanische Entdeckungen in der Karibik“ im Botanischen Garten und Botanischen Museum Berlin präsentiert die „grüne Seite“ der Karibik, wie man sie sonst nicht zu sehen bekommt. Die Ausstellung ist vom 27. Mai  bis 26. Februar 2017 zu sehen.

Die Ausstellung stellt insbesondere die grüne Vielfalt der Inseln Kuba und Hispaniola vor. Sie beherbergen Tiere und Pflanzen, die nur dort zu finden sind. In der Museumsaustellung lädt ein begehbares Modell zur Erkundung der Landschaften Kubas ein. Wasser und Wind, eine komplexe Geologie und vielfältige menschliche und kulturelle Einflüsse prägen bis heute diese Insel. Die beeindruckende Vielfalt der Lebensräume und Arten wird an Stationen in den Gewächshäusern lebendig.

Zahlreiche interaktive Stationen laden zum Mitmachen ein. So lässt sich direkt aus der Ausstellung ein ungewöhnliches „Selfie“ vor einem karibischem Hintergrund machen, den man so nicht erwarten würde, wie die Hochgebirgslandschaft im Inneren der Dominikanischen Republik oder die Kakteenbestandene Küste der „Insel unter dem Winde“ Bonaire. Eine Bar lädt bei Salsa-Klängen zum Nachdenken über die Bedeutung von Rum und Tabak für Landschaft und Gesellschaft ein. Eine Abfolge karibischer Teller verrät die globale Prägung der typisch karibischen Gerichte und die eigentliche Heimat ihrer Zutaten. Tropische Stürme können an einer Windmaschine produziert werden. Die Karibik begeisterte schon Christoph Kolumbus, Alexander von Humboldt und Ernest Hemingway. Auch Berliner Botaniker reizt seit mehr als hundert Jahren die Erforschung dieser Region. Die Ausstellung bietet spannende Einblicke in die deutsch-karibische Wissenschaftsgeschichte und die aktuelle Forschung zur Biodiversität der Region.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog- und Essayband mit allen deutsch- und englischsprachigen Ausstellungstexten. Ein vielfältiges Rahmenprogramm begleitet die gesamte Ausstellungszeit. Passend zur Ausstellung im Botanischen Museum führt ein Pfad durch den Botanischen Garten in die Karibik.

Mit der Ausstellung präsentiert der Botanische Garten und das Botanische Museum Berlin seinen langjährigen Forschungsschwerpunkt „Kuba und Karibik“. Unter Federführung des Berliner Gartens arbeitet ein Netzwerk deutscher und kubanischer Wissenschaftler gemeinsam an der Erforschung der kubanischen Flora. Dazu gehört einerseits die Erarbeitung der „Flora de la República de Cuba“. Die bisher veröffentlichten 21 Bände decken bis heute gerade einmal ein Drittel der kubanischen Flora ab und verdeutlichen die Größe des Vorhabens und botanischer Vielfalt.

(sn)