hertha03-LogoEs sind immer viele Tore garantiert, wenn der SV Altlüdersdorf und Hertha 03 aufeinandertreffen. In der Neuauflage dieser Partie bekamen die 260 Zuschauer bei freiem Eintritt, am „Tag der Stifte“, wieder sechs Tore zu sehen. Der neutrale Beobachter darf sich über so viele Treffer freuen, doch die Verantwortlichen an der Seitenlinie mussten sich mehr als einmal die Haare raufen.

Beide Kontrahenten waren mit dem Start in die Oberliga Saison 16/17 nur suboptimal zufrieden. Mit jeweils nur mageren fünf Punkten fanden sich die Mannschaften auf den unbefriedigenden Platz 10 (Hertha 03) und Platz 11 (Altlüdersdorf) wieder. Ein Sieg war eigentlich schon Pflicht, um aus der jeweiligen Misere herauszukommen.

Obwohl Hertha-Trainer Markus Schatte kurzfristig seine geplante Startformation ändern musste, erwischten die Zehlendorfer im Duell der Tabellennachbarn einen Start nach Maß. Nach nur vier Spielminuten köpfte Faton Ademi einen von Mike Ryberg getretenen Freistoß gegen die Laufrichtung von Torwart Younes Itri ins Gästetor. Zwei Minuten später brannte es auf der anderen Seite lichterloh, doch Zehlendorfs Keeper Nico Hinz konnte den wuchtigen Kopfball von Silva Magalhaes parieren.

In der neunten Minute musste aber auch Hinz den Ball zum ersten Mal aus dem Netz holen. Maciej Michal Grabczewski nahm einen Pass in die Tiefe auf und jagte des Spielgerät an die Lattenunterkante und von dort ins Tor. Die Hausherren zeigten aber wieder einmal ihre Nehmerqualitäten. In der 17. Minute war es schließlich Niclas Warwel, der eine Musterkombination über Ademi und Zellner mit dem erneuten Führungstreffer abschloss.

Drei Minuten nach der Führung hatte Ademi die mögliche Vorentscheidung auf dem Fuß, doch sein Schuss konnte im letzten Moment noch zur Ecke gelenkt werden. So hatten die Gäste weiter genügend Luft zum Atmen und nutzten diese Freiheiten auch konsequent aus. Nach einer Ecke in der 33. Minute konnten sich die Gäste im Zehlendorfer Strafraum gleich fünfmal den Ball zuspielen, ohne gestört zu werden. Als Letzter dieser Kombination kam Szymon Sidorowicz an den Ball und spitzelte diesen an Hinz vorbei zum erneuten Ausgleich. Ein langer Ball von RobertSchröder brachte in der 37. Minute noch einmal Warwel in gute Position, der aber Torhüter Itri mit einem Heber nicht überraschen konnte.

Als Silva Magalhaes nach einer schnellen Drehung in der 47. Minute den Ball aus 18 Metern an das Quergebälk nagelte, hatte es den Anschein, dass bei den „Blauen“ komplett der „Stecker gezogen“ wurde. Zehlendorf war eigentlich nur noch darum bemüht, die Gäste einigermaßen vom eigenen Tor fernzuhalten. Eigene Offensivaktionen wurden durch die aufmerksamen und lauffreudigen Altlüdersdorfer meist schon im Ansatz unterbunden. Als dann auch nach 64 Minuten Erdal Özdal die „Lizenz zum Duschen“ (Gelb-Rot) erhielt ging es in der Tat nur noch um Schadensbegrenzung. Zehlendorfs Torhüter Hinz hatte einen großen Anteil daran, dass seine Mannschaft nicht schon wieder einem Rückstand hinterherlaufen musste. In der 61. Minute konnte Hinz den Schuss des durchgebrochenen Sidorowicz zur Ecke lenken, und in der 66. Minute verhinderte er mit einem Reflex die Gästeführung durch Grabszewski, der aus kurzer Entfernung die Einschussmöglichkeit hatte.

Die Schlussminuten waren dann allerdings an Dramatik kaum noch zu überbieten. Nachdem der Ball in der 90. Minute mehrmals im Strafraum zwischen Freund und Feind hin und her „flipperte“, war es schließlich der eingewechselte Ricky Djan-Okai, der im Liegen die Kugel an Torhüter Hinz vorbei ins Tor spitzelte. Dem Zehlendorfer Mannschaftskapitän Robert Schröder blieb es schließlich in der Nachspielzeit vorbehalten, größeres Unheil von seiner Mannschaft abzuwenden. Ein hoher Ball flog in den Gästestrafraum, Ademi spitzelte den Ball über den herauslaufenden Itri, und der heranstürmende Schröder musste die Kugel nur noch über die Linie drücken.

Hertha 03 spielte mit: Hinz – Mentes, Schröder, Özdal, Ryberg – Warwel, Hopprich, Robrecht, Bokake-Befonga – Zellner, Ademi

Torfolge: 1:0 (4.) Ademi, 1:1 (9.) Grabczewski, 2:1 (17.) Warwel, 2:2 (33.) Sidorowicz, 2:3 (90.) Djan-Okai, 3:3 (90.+2) Schröder

(hain)