In Lichterfelde gibt es noch zahlreiche gut erhaltene Türme. Wie am Bahnhof Lichterfelde-West. Foto: Denkmalschutbehörde

In Lichterfelde gibt es noch zahlreiche gut erhaltene Türme. Wie am Bahnhof Lichterfelde-West. Foto: Denkmalschutzbehörde

In der gründerzeitlichen Villenkolonie Lichterfelde schmücken viele Häuser Türme unterschiedlichster Form und Ausführung. Sie alle sind gemeinsam das Denkmal des Monats Juli.

Bei den älteren Häusern, die noch an der Schinkel-Schule orientiert sind, zum Beispiel am Bahnhof Lichterfelde West, Curtiusstraße 10, ist der Turm begehbar und dient durch seine exponierte Lage auch als Ausguck. Mit seinem Ursprung als Rückzugsort oder Geschlechterturm wie in Siena hat er nichts mehr gemein. Jüngere Türme dienen der reinen Gestaltung und Repräsentation. Sie stehen für den Wohlstand ihrer Besitzer. Nach innen spielt der Turm selten eine Rolle.

Wichtig ist er als städtebaulicher Akzent. So finden sich Türme häufig und ausgeprägt an den wichtigen Hauptstraßen (Drakestraße, Ringstraße), Kreuzungen und Plätzen (Karlplatz, Augustaplatz). Während des Zweiten Weltkrieges gingen viele der Türme verloren. Da sie neben der Repräsentation keine Funktion besaßen, wurden daher nicht alle wieder aufgebaut. Umso erfreulicher ist es, dass sich in Lichterfelde trotzdem noch eine umfangreiche Sammlung dieser schmucken Aufbauten findet.

 

Sabine Schmiedeke

Denkmalschutzbehörde