Dicht umringt von großen und kleinen Fans war Jane Goodall bei ihrem Besuch im Botanischen Garten. Foto: G. Hohlstein, Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin

Eine der größten Forscherpersönlichkeiten unserer Zeit besuchte am Dienstag den Botanischen Garten in Dahlem: Jane Goodall. Am Nachmittag war sie dort hingekommen, um gemeinsam mit Schülern des Lilienthal-Gymnasiums das Schüler-Projekt „Wildbienen im Botanischen Garten Berlin“ zu eröffnen. Die Siebtklässler werden im Rahmen des Projekts des Jane Goodall Instituts Deutschland Wildbienennistplätze im Botanischen Garten aufstellen. Über einen Zeitraum von fünf Jahren sollen das Wildbienenvorkommen vor und nach dem Aufstellen der Nistplätze durch die Schüler erfasst  und auch Aufklärung geleistet werden, was jeder Einzelne zum Schutz der Wildbienen beitragen kann.

„Ohne Bienen gäbe es zum Beispiel nach der Blüte auf vielen Obstbäumen keine Früchte“, sagt der 14-jährige Schüler Gregor Töbing. Zusammen mit seinen Freunden hat er die „Roots & Shorts“-Gruppe gegründet. Die Jugendinitiative von Jane Goodall entstand 1991 in Tansania und schlägt seither in 130 Ländern weltweit Wurzeln. Jane Goodall über die Initiative: „Nur wenn Kinder heranwachsen, die Respekt vor allem Lebendigen haben, hat das Leben auf diesem Planeten eine Überlebenschance.“

Die Nisthilfen für die Wildbienen werden in der Nähe der Wildblumenwiesen aufgestellt.Sie dienen als Lebensraum und Nahrungsquelle für Wildbienen und bieten Pflanzen, die zwischen März und Oktober blühen. Die vorhandenen Wiesen sollen durch die Schüler um eine kleinere Wiese erweitert werden, auf der bestimmte Pflanzen gepflanzt oder ausgesät werden sollen, die mit bestimmten Wildbienenarten symbiotisch leben, bestimmte Arten anziehen oder mit ihrer Blüte bisher wenig belegte Blütezeiträume abdecken. Die Untersuchungen im Botanischen Garten werden mit einem zweiten Wildbienennistplatz und Wiese am Lilienthal-Gymnasium verglichen.

Die 81-jährige Goodall ist eigentlich weniger für den Schutz von Bienen als vielmehr als Primatenforscherin bekannt. Durch ihre Verhaltensforschung bei den Schimpansen in Tansania revolutionierte einst das Bild des Menschen von sich selbst und der Natur.

(sn)