Die Verhandlungen um die Unterkünfte an der Goerzallee dauern an. Zudem ist das Brandschutzgutachten unvollständig. Archiv-Foto: Gogol

Bis in die Häuser Goerzallee 307 und 311 die ersten Flüchtlinge einziehen können, werden noch einige Monate vergehen. „Vor dem Sommer wird es nichts“, sagt Silvia Kostner von der Pressestelle des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (Lageso). Dabei hatte man im Bezirk darüber spekuliert, dass die ersten Flüchtlinge bereits Ende des ersten Quartals 2014 zumindest in das Haus mit der Nummer 307 einziehen könnten. Doch bisher ist noch kein Vertrag unterschrieben, die Gespräche für das Nachbarhaus dauern ebenfalls noch an. „Beide Unterkünfte sind noch nicht auf der sicheren Seite“, so Kostner. Und selbst wenn die Verträge unterschrieben sind, dauert es noch Monate, bis die Unterkünfte fertig sind. Mit drei bis neuen Monaten für die Renovierungs- und Umbauarbeiten rechnet das Lageso.

„Es geht nicht so schnell wie wir gehofft hatten“, sagt Kostner. Ein Grund für die langen Verhandlungen seien die „horrenden Mieten“, die die Eigentümer verlangen. Die wüssten um die Not des Landes Berlin und versuchten dies auszunutzen. So werde verlangt, dass das Land sämtliche Kosten für den Umbau übernehme. „Das können wir dem Steuerzahler nicht zumuten“, findet Kostner.

Ein weiterer Grund für die Verzögerungen des Baubeginns am Haus 307 sind die unvollständigen Unterlagen für den Bauantrag, erklärt Bezirksstadtrat Norbert Schmidt (CDU). Dort fehle es an einem tragfähigen Brandschutzgutachten, mit dem der Betreiber des Wohnheims nachweisen kann, dass und wie in einem Notfall das Haus evakuiert werden kann. So ein Gutachten sei „aufwändig und komplex. Viele tun sich schwer damit“, weiß Schmidt aus Erfahrung. Das bisher vorliegende müsse nachgebessert werden.

Ohne Nachweis – keine Baugenehmigung, auf diese einfache Formel bringt es der Bezirksstadtrat. Schließlich stehe der Bezirk in der Verantwortung, wenn es zu einem Notfall komme.

Die zukünftigen Betreiber der beiden Häuser, die Gierso Boardinghaus Berlin GmbH und das Unionhilfswerk, waren für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

(go)