Noch schnell eine Unterschrift, dann konnte der Outreach-Jugendkulturbunker am Dienstagabend den Scheck für das Projekt „Rollis für Afrika“ überreichen. Pablo Charlemoine, der zusammen mit einem Freund das Projekt 2004 gründete, konnte sich über 275 Euro freuen. 250 davon stammen aus einem CD-Projekt.

Sercan Coskun, Berkan Can Sarphaya, Azad Kavtal und Akira Stühler hatten im vergangenen Jahr zusammen mit Charlemoine und Rapper Graf Fidi Songs geschrieben, aufgenommen, auf CD gebrannt und verkauft. Für die Lieder haben sie sich von dem Rolli-Projekt inspirieren lassen, sagten die Jugendlichen. „Es ist cool, dabei zu sein“, so Coskun.

Von den 300 CDs wurden bisher 50 verkauft. „Wir sind sehr zufrieden – obwohl wir mehr erhofft hatten“, sagten die jungen Hip-Hopper. Der Verkauf geht natürlich weiter, bei Sommeraktionen, etwa in Schulen, sollen die CDs vorgestellt und bekannter gemacht werden, erzählt Stefan vom Scheidt vom Outreach-Team.

Der Bunker an der Malteserstraße ist einer von zwei Stützpunkten, an denen das Projekt aussortierte Rollstühle und Gehhilfen sammelt. 2011 gab Charlemoine in der Jugendeinrichtung Rap-Workshops, seitdem arbeitet man zusammen. So entstand auch die Idee für das gemeinsame Musikprojekt, das mit Mitteln des Jugendhaushalts realisiert wurde.

2004 unternahm er die erste Projektfahrt in den Senegal, berichtet Charlemoine. Für behinderte Menschen sei die Mobilität dort das größte Problem, erzählt er. Rollstühle sind teuer, das Geld knapp. Eine Förderung behinderter Kinder kaum möglich.

Charlemoine bringt Rollstühle in den Senegal, die in Deutschland aussortiert wurden, obwohl sie noch brauchbar sind. Die gibt es sogar kostenlos. Das Geld wird gebraucht, um die Transporte, den Container und die Überfahrt zu finanzieren. Im Senegal werden die Spenden zu denen gebracht, die sie brauchen.

Siebenmal hat Charlemoine mittlerweile Rollstühle und Gehhilfen nach Afrika gebracht, auch Wiederbesuche gab es. So berichtet Charlemoine von einem Jungen, dem es durch eine Gehhilfe ermöglicht wurde, eine Ausbildung zu machen. Auch deshalb heißt das Motto von „Rollis für Afrika“ „ein Rollstuhl – ein Leben“.

 (go)