Im Kunstraum Steglitz stellen die Künstler Peter Hengst (rechts) und Ton Belowskey ihre Ausstellung „Perspektiven“ vor. Foto: Lackermann

Zwei Niederländer in Berlin – das ist das Motto der Kunstausstellung „Perspektiven“ im KUNST.RAUM.STEGLITZ. an der Markelstraße in Steglitz. Bei der  Ausstellungseröffnung am Dienstagabend präsentieren die niederländischen Künstler Peter Hengst und Ton Belowskey die Bundeshauptstadt aus ihrer eigenen Sicht.

Von den Treppen am Alexanderplatz bis hin zu Kreuzberger Gassen oder auch S-Bahn- Linien – die Niederländer zeigen Berlin von allen Seiten. Während sich Hengst der Malerei widmet, beschäftigt sich Belowskey mit der digitalen Fotokunst und bezeichnet sich selbst als „Bilderfinder“. Beispielsweise fotografierte er eine Katze am Alexanderplatz, die nun, mit Hilfe von Montage, auf seinem Gemälde „Global Cat“ mit einer Pilotenbrille von einem Hochhaus fliegt. Er liebe das Verwirrspiel zwischen dem Realen und Irrealen, erzählt er. Das nicht nur in seinen Ideen, sondern auch in der Art der Darstellung. „Der Betrachter wird skeptisch, ob es sich um Kunst oder Fotografie handelt“, so Belowskey. Er erwarte von ihnen, dass sie sich ein eigenes Bild machen, auch wenn er in seinen Werken Regie führe.

Auch Hengst möchte als Bildregisseur den Menschen seine Bildinhalte näher bringen, jedoch auf ganz anderer Art und Weise. Der eigentliche Porträtmaler bringt lebendige Szenerien Berlins  auf die Leinwand und versucht sowohl sein eigenes Lebens, als auch das des Betrachters darzustellen. Somit vermittelt er keine eindeutige Botschaft, sondern spiegelt durch seine Malerei eine Gefühlswelt der abgebildeten Personen wider.

Vor sechs Jahren kam der Niederländer nach Berlin, eröffnete sein eigenes Atelier in Weißensee und begann für ein Projekt ehemalige DDR-Bürger zu porträtieren. Später malte er Stadtteile von Wedding bis Tiergarten, manchmal mit Menschen, manchmal aber auch ohne. „Ich möchte das Bild zum Leben erwecken“, so Hengst, was er mit der Wiedergabe von Licht und Schatten versucht zu erreichen.

Die Besucher der Vernissage sind begeistert. „Ansprechender als abstrakte Kunst“ oder „In den Bildern steckt mehr als Realität“, gehören zu den positiven Reaktionen der Betrachter. Sehr zur Freude der beiden Veranstalterinnen Stephani Bahlecke und Cornelia Große des Vereins Kunst.Raum.Steglitz. Sie möchten sowohl den Künstlern, als auch Kunstinteressierten die Möglichkeit geben, sich über die Perspektiven auszutauschen. „Durch die Ausstellung möchten wir den Bezirk auflockern und zeigen, dass nicht nur die Schlossstraße besonders ist, sondern dass Steglitz auch künstlerische und kulturelle Seiten hat“, so Große.

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Die Ausstellung „Perspektiven – Peter Hengst und Ton Belowskey – Zwei Niederländer in Berlin“ ist bis zum 7. November im Kunstraum des KUNST.RAUM.STEGLITZ. e.V. zu sehen. Öffnungszeiten sind mittwochs bis sonnabends von 15 bis 19 Uhr und nach Vereinbarung. Im Rahmen des Tags der Offenen Ateliers Steglitz-Zehlendorf ist der KUNSTRAUM am 7. November von 11 bis 20 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

(mala)