Theaterleiterin Evangelia Sonntag (Zweite von Links) stellte am Donnerstag zusammen mit einigen Schauspielern, Regisseuren und Mitgliedern des Freundeskreises das Programm der neues Spielzeit im Schlosspark Theater vor. Auf der Bühne stehen unter anderem Marion Kracht (Dritte von links) und Angelika Milster. Foto: Gogol

Theaterleiterin Evangelia Sonntag (Zweite von Links) stellte am Donnerstag zusammen mit einigen Schauspielern, Regisseuren und Mitgliedern des Freundeskreises das Programm der neues Spielzeit im Schlosspark Theater vor. Auf der Bühne stehen unter anderem Marion Kracht (Dritte von links) und Angelika Milster. Foto: Gogol

Mit „Doris Day: Day by Day“ startet das Schlosspark Theater am Sonntag in die neue Spielzeit. Welche Produktionen die Zuschauer außerdem bis zum kommenden Sommer erwarten, stellte Theaterleiterin Evangelia Sonntag am Donnerstagnachmittag der Presse vor.

Seit sieben Wochen probt das Ensemble jetzt für „Day by Day“. Einen „rührenden, spannenden, bewegenden Abend“ verspricht Regisseur Holger Hauer, denn das Stück rückt das eher unbekannte Privatleben der bekannten Schauspielerin und Sängerin in den Vordergrund. „Sie war nicht das „nette Girl next door“, sagt Hauer, viel Leid habe sie erfahren. Natürlich fehlen in der Inszenierung nicht die bekannten Lieder Days, „wunderbar interpretiert von Angelika Milster“, verspricht Hauer. Sie sei nervös, gesteht die Diva, es sei eine Riesenrolle für sie. „Doris Day kommt mir sehr nahe – auch wenn ich nicht vier Männer verbraucht habe“, gesteht sie augenzwinkernd. „Ich mag ihre Musik, ihre Lovesongs, das Dezente an ihr, auch wenn mir das sehr schwer fällt, weil ich anders bin vom Temperament“, erzählt Milster.

Angelika Milster ist nicht der einzige große Namen in der achten Spielzeit des Theaters. Erstmals auf der Bühne an der Schloßstraße wird Marion Kracht stehen. Ab 22. Oktober wird sie in der französischen Komödie „Einfach tierisch“ zu sehen sein. Dort wird sie eine „eingefleischte Fleischfresserin, die mit den mümmelndes Vegetariern nichts anfangen kann“ spielen, beschreibt Kracht ihre Rolle. Die ist eine besondere Freude und Herausforderung für die Schauspielerin, ist die doch überzeugte Vegetariern und hat ein vegetarisch-veganes Kochbuch herausgebracht. Das enthält nicht nur fleischfrei Rezepte sondern auch Anekdoten aus ihrem Leben als Vegetarierin. Und weil das Buch so gut zu dem Theaterstück passt, stellt sie es am 2. Oktober ab 11 Uhr bei einer Lesung im Schlosspark Theater vor.

Weitere Produktionen sind „Harold und Maude“ mit Johannes Hallervorden in seiner ersten Hauptrolle am Schlossparktheater und Anita Kupsch, unter der Regie von Thomas Schendel stehen Oliver Mommsen und Katharina Schlothauer in Lessings „Minna von Barnhelm“ ab Januar gemeinsam auf der Bühne, Folke Braband inszeniert „Oliver 2.0“ mit Jasmin Wagner und Jürgen Tarrach, die sechste Eigenproduktion „Funny Money“ von Ray Cooney ist derzeit noch in Planung. Fünf der sechs Produktionen werden von der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin gefördert.

Drei Wiederaufnahmen wird es geben: „Einer flog über das Kuckucksnest“, „Und alles auf Krankenschein“ und die beliebten Sonny Boys, mit Dieter Hallervorden und Philipp Sonntag in den Titelrollen. Darüber hinaus können sich die Besucher auf zahlreiche Lesungen, Gastspiele und Kabarett freuen. Die erfolgreichste Produktion der vergangenen Spielzeit steht allerdings nicht auf dem Spielplan: „Vor Sonnenuntergang“.

Neu ist für das Theater an der Schloßstraße die Zusammenarbeit mit dem Tourneeunternehmen umbreit Entertainment, das Eigenproduktionen des Theaters deutschlandweit anbietet. Das Interesse an den Produktionen sei groß, sagt Inhaber Holger Umbreit, das Schlosspark Theater genieße einen guten Ruf.

Einen guten Ruf haben sich auch die Inszenierungen des YAS – Junges Schlosspark Theater erarbeitet. Das hat neben dem Schlosspark Theater noch zwei weiter Spielstätten, das Zimmertheater Steglitz und das benachbarte Gutshaus. Das YAS will künftig noch mehr mit Schulen zusammenarbeiten, Projekte, offene Proben und Unterrichtsmaterial zu den eigenen Stücken anbieten.

Erfolgreich waren in der vergangenen Spielzeit die Angebote des Freundeskreises des Schlosspark Theaters. Dazu gehören unter anderem „Ulis Nachtcafé“ und die Inszenierungen von Schulklassen auf der großen Theaterbühne. „So wollen wir neue Zuschauerkreise für das Theater interessieren“, sagt der Vorsitzendes des Freundeskreises, Holger Thompson.

Auf ein zeitliche Änderung müssen sich die Zuschauer in der neuen Spielzeit einstellen. Auf vielfachen Wunsch findet die Sonntagabendvorstellung bereits um 18 Uhr statt. Dadurch entfällt die 16 Uhr-Vorstellung, aber man wolle sich mehr auf die Matinee konzentrieren, verspricht Sonntag.

(go)