Mit einem Ochseneinzug feiert das Museumsdorf Düppel am Sonntag ein Hirtenfest. Am Sonnabend war Genralprobe. Foto: Gogol

Max und Moritz, so heißen die beiden Ochsen, die das Museumsdorf Düppel am Sonnabend erstmals der Öffentlichkeit vorführte. Es sind die ersten zwei Ochsen nach nunmehr zwölf Jahren, die in dem Museumsdorf ein neues Zuhause finden. Die Tiere sind Hinterwälder-Ochsen und kommen aus dem Schwarzwald. „Im Mittelalter waren die Tiere wahrscheinlich kleiner. Es gibt aberrrr nur noch wenige Rassen, die kleinrahmig sind“, sagt Rosemarie Plarre vom Fördererkreis des Museumsdorfs. Die Hinterwälder-Ochsen sind eine dieser Rassen und zudem vom Aussterben bedroht.

Fast ein Jahr alt sind die beiden Tiere, die nun langsam lernen, Wagen zu ziehen, berichtet Achim Förster vom Fördererverein. Schließlich sollen die Tiere im Museumsdorf auch als Arbeitstiere eingesetzt werden. Weshalb man sich auch für Ochsen entschied – und nicht für Stiere. Kastrierte männliche Rinder seien williger und „gehen ganz brav an der Hand des Menschen“, so Plarre.

Max und Moritz heißen die beiden neuen Bewohner des Museunmsdorfes. Foto: Gogol

Bereits vor rund 20 Jahren habe das Museumsdorf damit begonnen, Ochsen zu halten, berichtet Förster. Alle Tiere fanden dort auch ein natürliches Ende, das letzte Tier vor etwa acht Jahren. Dass man sich nun wieder zwei Ochsen leiste, hänge auch damit zusammen, dass es mit dem Museumsdorf derzeit finanziell wieder aufwärts gehe und man sich die Tiere deshalb leisten konnte, betont Förster.

Dass man die Tiere zeige, sei im Mittelalter ganz natürlich gewesen. Im Alpenraum hat sich etwa die Tradition des Almabtriebs bis heute erhalten. „Früher haben die Bauern die Tiere mehrmals im Jahr vorgeführt, sind mit ihnen von Dorf zu Dorf gezogen. Die Bauern waren stolz auf ihre Tiere. Man hat mit ihnen zusammengelebt, war mit ihnen befreundet“, erklärt Förster.

Der Ochsenzug am Sonnabend war nur die Generalprobe für den Sonntag, wenn im Museumsdorf das Hirtenfest gefeiert wird. Dann werden Max und Moritz auch noch länger durch das Dorf geführt, zudem sind auch die Schafe zu sehen, die ebenso wie die Ochsen, einer kleinrahmigen Tierrasse angehören. Die Skudden sind ebenfalls vom Aussterben bedroht. Die Schweine sind zu sehen, auch wenn der Nachwuchs ein wenig länger auf sich warten lässt als gedacht. Dazu gibt es Musik, Schmalzstullen und Met. Das Fest beginnt um 12 Uhr am Palisadenzaun, geöffnet ist von 10 bis 17 Uhr. Der Eintritt kostet vier, ermäßigt zwei Euro.

(go)