Der Star und sein Fan: Claus-Kurt Ilge beim Shakehands mit Elvis Presley, 1959. Copyright: Claus-Kurt Ilge

Rock ’n‘ Roll, Disco-Sound, Hip-Hop – aus dem AlliiertenMuseum dröhnen zur besten Bürozeit jetzt manchmal ungewohnte Sounds. Der Grund: Hinter den Kulissen bereiten die Wissenschaftler des Museums an der Clayallee die nächste Sonderausstellung vor. „Von G.I. Blues zu G.I. Disco – Der American Way of Music in Deutschland“ beschäftigt sich mit dem Einfluss der amerikanischen Soldaten auf die Popkultur in West-Berlin und im Bundesgebiet. Für dieses Projekt arbeitet das AlliiertenMuseum mit dem Berliner DJ-Duo „G.I. Disco“, Daniel W. Best und Kalle Kuts, zusammen. Die Ausstellung wird ab dem 24. Mai 2013 zu sehen sein.

Ilge stellte auch die Fieldjacke von G.I. Elvis für die Ausstellung zur Verfügung.Foto: AlliiertenMuseum

Zahlreiche Exponate sind inzwischen im AlliiertenMuseum eingetroffen und werden für die Ausstellung vorbereitet. In der vergangenen Woche brachten die Sängerinnen von Silver Convention die Goldene Schallplatte vorbei, die sie 1975 für den internationalen Hit „Fly Robin Fly“ erhielten. Und zuletzt brachte der Paketbote eine Original-Fieldjacke von Elvis Presley. Sie stammt aus dem Fundus von Elvis-Fan Claus-Kurt Ilge aus Hessen, der den Star während dessen Militärzeit in Deutschland mehrfach persönlich getroffen hat.

G.I.s wie Elvis Presley oder in den 1980er Jahren Sydney Youngblood („If only I could“) brachten nach dem zweiten Weltkrieg die populäre amerikanische Kultur nach Deutschland. „Die amerikanischen Soldaten hatten aber nicht nur ihre Musik im Gepäck“, erzählt Ausstellungskurator Bernd von Kostka. „Lässig gekleidet, Coca-Cola trinkend und Kaugummi kauend verkörperten die G.I.s für die junge Generation den ‚American Way of Life‘“.

Die Sonderausstellung wird den – nicht nur – musikalischen Spuren der G.I.s seit 1945 nachgehen. Auf einer „Schallwelle“ läuft die Musik aus sechs Jahrzehnten von Jazz bis Hip-Hop. In Videobeiträgen schildern Zeitzeugen wie Clublegende Rolf Eden, Schlagersänger Bata Ilic und DJ Michi Beck (Die Fantastischen Vier) ihren persönlichen Bezug zu den G.I.s, den Clubs und der Musik. Ausstellungsstücke wie Plattenschneider, Jukebox, Ghetto-Blaster und der erste Walkman veranschaulichen nicht nur den sich wandelnden Lifestyle, sondern auch die Fortschritte in der Unterhaltungselektronik. Zur Ausstellung erscheint eine CD mit ausgewählten Songs. Führungen durch die Ausstellung, Filmpräsentationen und Workshops sorgen für ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm.

(sn)