Der Entwurf für Lichterfelde sieht eine Bebauung mit 2.500 Wohnungen vor – zu massiv findet das das Aktionsbündnis.. Entwurf: Casanova+Hernandez Architects

Mit einem Bürgerbegehren will das Aktionsbündnis Landschaftspark Lichterfelde-Süd Einfluss nehmen auf die Planungen auf dem ehemaligen Militärgelände Parks Range. Es fordert darin unter anderem, dass das Areal maximal mit 1.500 Wohneinheiten bebaut wird, dass die Lichterfelder Weide- und Waldlandschaft für naturschonende Formen der Naherholung geöffnet und als Lebensraum für bedrohte Tiere und Pflanzenarten gesichert wird, dass eine Gewerbeinsel geschaffen wird, ein vom Investor unabhängiges Gutachten zur Verkehrsinfrastruktur und, wenn Geschosswohnungsbau geplant ist, aktive Lärmschutzmaßnahmen.

Allerdings stehen noch Prüfungen an, bevor das Aktionsbündnis mit seinem Begehren startet. So muss die formal richtige Formulierung gefunden werden, anschließend haben Bezirksamt und Senat einen Monat Zeit, das Bürgerbegehren zu prüfen. Voraussichtlich Ende Februar/Anfang März kann das Aktionsbündnis mit der Unterschriftenaktion starten. Sechs Monate hat es dann Zeit, 7.000 Unterschriften zu sammeln. Dass man diese Zahl erreicht, da ist Helmut Schmidt vom Aktionsbündnis zuversichtlich. „Es wohnen 10.000 Menschen im Umfeld, die nicht sehr zufrieden damit sind, dass dort eine zweite Thermometersiedlung entsteht“. Wenn allerdings das Bürgerbegehren von der Bezirksverordnetenversammlung aufgegriffen werde, könnte man die Sammlung stoppen.

Dass sich das Aktionsbündnis entschieden hat, den Weg des Bürgerbegehrens zu gehen, liege daran, dass die Forderungen, die die Bürger haben, bisher nicht berücksichtigt wurden. Selbst Bezirkspolitiker hätten in der Vergangenheit von einer Bebauung mit 1.600 bis 2.000 Wohnungen gesprochen, erinnert sich Schmidt. „Jetzt sind wir bei 2.500 angekommen – das ist mehr als in der Thermometersiedlung“, so Schmidt, der aber auch betont, dass man gegen Wohnungsbau nichts einzuwenden habe. Doch was auf Parks Range geplant sei, werde die Wohnungsnot in Steglitz-Zehlendorf nicht lösen, ist er überzeugt. Gebraucht würden Wohnungen im unteren Preissegment. „Was hier geplant ist, hilft uns überhaupt nicht. Wir wollen eine Bebauung, die dem Bedarf entspricht.“

(go)