Die Schattenlichter bestehen aus 20 Hobby.Schauspielern. Derzeit proben sie den "Mord im Pfarrhaus". Foto: Robert Lorenz

„Mord im Pfarrhaus“ ist für ein in einer Kirchengemeinde gespieltes Theaterstück ein gewöhnungsbedürftiger Titel. Doch da alles nur fiktives Bühnengeschehen ist, nahm die Theatergruppe „Schattenlichter“ keinen Anstoß daran, sondern probte ein Jahr lang unverdrossen und freut sich nun darauf, ihrem Publikum wieder einmal einen kurzweiligen Krimi von Agatha Christie zu präsentieren.

Nach der Aufführung ist vor der Aufführung, heißt es bei den Schattenlichtern. Kaum war der letzte Applaus für „Lola — Eine Kleinbürgertragödie“ verklungen, begann die Zehlendorfer Laien-Theatergruppe mit den Vorbereitungen für die nächste Inszenierung. Stücke wurden vorgeschlagen, wieder verworfen und darüber abgestimmt. Und wieder einmal fiel die Wahl auf ein Stück der britischen Krimi-Lady.

Bereits vor rund zehn Jahren spielten die Schattenlichter Agatha Christies wohl bekanntesten Krimi „Die Mausefalle“. „Wir hatten damals viel Spaß – und die Zuschauer auch“, sagt Elke Brumm, die der Gruppe seit 1986 als Organisatorin und Mitspielerin angehört. „Die Bühnenbearbeitungen dieser Krimis sind ideal für eine Gruppe wie uns: nur ein einziges Bühnenbild, viele etwa gleich große Rollen, Spannung bis zum Schluss – da kommen Mitspieler und Zuschauer auf ihre Kosten.“ Ein Vorteil gegenüber der Mausefalle: Da „Mord im Pfarrhaus“ nicht so bekannt ist, kennen die meisten Zuschauer die Auflösung des Krimis noch nicht.

Einmal wöchentlich proben die Schattenlichter, ausgenommen die Zeit kurz vor den Aufführungen. Es sei gut, ein Dreivierteljahr fürs Proben zu haben, sagt Brumm. „Wir sind ja fast alle berufstätig oder in der Ausbildung, und da ist es gut, wenn einen das Hobby nicht auffrisst.“

Plakat von Michael Krug

Zur Handlung: Dem meistgehassten Mann im englischen Dorf St. Mary Mead, Oberst Hampton, wünschen viele Dorfbewohner scherzhaft den Tod – von seiner Ehefrau über den Gemeindepfarrer bis hin zu einer alten Dame, die der Oberst aus ihrem Haus vertreiben will. Als der Oberst plötzlich ermordet im Pfarrhaus aufgefunden wird, hätte so ziemlich jeder ein Motiv, aber Inspektor Slack kann niemanden überführen. Da ist es ein Glücksfall, dass die neugierige Pfarrhausnachbarin Miss Marple ihre Nase in diese Angelegenheit steckt …

Die Inszenierung haben – wie bei den „Schattenlichtern“ üblich – alle Gruppenmitglieder gemeinsam erarbeitet. Was dabei herausgekommen ist, kann man sich am Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Sonnabend,   26., 27. und 28. Februar sowie 1. März 2014, um 20 Uhr im Paulus-Gemeinde­haus, Teltower Damm 4 – 8, in Zehlendorf-Mitte ansehen.

Der Name „Schattenlichter“ stammt aus dem Jahr 1985, als die damalige Konfirmandengruppe in der Zehlendorfer Pauluskirche ein Schattenspiel aufführte. Doch bald wandte sich die Gruppe abendfüllenden Dramen zu und zog ins Gemeindehaus am Teltower Damm. Seither werden im Jahresrhythmus anspruchsvolle Stücke namhafter Autoren wie Max Frisch, Friedrich Dürrenmatt, George Bernard Shaw, Oscar Wilde, Eugène Ionesco und Nikolai Gogol gezeigt. Der Name „Schattenlichter“ blieb. Derzeit gehören der Gruppe rund 20 Schüler, Studenten, Arbeitnehmer und Rentner an.

Karten für fünf Euro gibt es bis zum 24. Februar im Gemeindebüro, montags und mittwochs zwischen 10 und 13 Uhr, donnerstags zwischen 16 und 19 Uhr. Vorbestellung wird empfohlen ab sofort unter der Telefonnummer (030) 8 11 13 33, per E-Mail an schattenlichter@gmx.de und im Internet unter www.schattenlichter.info.

(elk)