Die alten Gebäude der Berliner Synchron an der Mühlenstraße sind vollständig abgerissen. Hier soll ein neues Wohnquartier entstehen. Foto: Baumann

Wo einst Berliner Synchron ansässig war, soll bis 2021 ein neues Wohnquartier entstehen. Der Projektentwickler Bonava plant hier 143 Wohnungen und zwei Gewerbeeinheiten. Der Baustart soll im Sommer 2019 erfolgen.

Die alten Gebäude der Berliner Synchron an der Mühlenstraße 52-54 in Lankwitz sind mittlerweile vollständig abgerissen worden. Nun bietet das Gelände genügend Platz für eine neue Wohnsiedlung. Insgesamt sollen hier 10.316 Quadratmeter an Wohnfläche entstehen. Von 143 Wohnungen werden nach dem Berliner Modell 25 Prozent, also 36 Wohnungen, geförderte Mietwohnungen sein. Die restlichen 107 Wohnungen sind Eigentumswohnungen.

Die geplanten Eigentumswohnungen sollen zwischen 42 bis 144 Quadratmeter Wohnfläche und bis zu fünf Zimmer bieten. Jede dieser Wohnungen soll zudem über einen Balkon oder eine Terrasse – zum Teil auch mit Gartenzugang – verfügen. Unterhalb der Anlage soll es eine Tiefgarage mit Platz für 100 Autos geben. Die Wärmeversorgung soll über ein unterirdisches Blockheizkraftwerk auf dem Gelände erfolgen.

Laut Bonava-Projektleiter Jan Knaute ist das Interesse am neuen Wohnquartier groß: „Schon jetzt haben sich mehrere hundert Interessenten bei uns gemeldet“, berichtet er. Man möchte hier ein Zuhause für alle Generationen schaffen, sagt er, doch nach seiner Einschätzung werden sich im neuen Quartier vor allem Familien wohlfühlen. „Die Lage am Gemeindepark, die Kitas und Schulen vor der Tür sind für Kinder einfach ideal“, so Knaute.

Das neue Wohnquartier „Lankwitzer Hofgärten“ mit 143 Wohnungen soll bis 2021 fertig sein. Foto: Bonava

Ein besonderes Highlight der „Lankwitzer Hofgärten“, so wird das neue Quartier heißen, soll die aufwendig gestalteten Außenanlagen sein. Diese soll auch an die lange Historie der Synchronstudios erinnern. Gleich drei Spielplätze sollen in den grünen Hinterhöfen der Häuser entstehen und zum Treffpunkt der künftigen Bewohner werden.

Bis die ersten Familien hier einziehen können, wird es jedoch noch etwas dauern. „Der Bebauungsplan für das Gelände ist noch nicht rechtskräftig, doch das Verfahren ist schon weit fortgeschritten und wir sind in guten Gesprächen mit den Ämtern“, erklärt Knaute. „Wir rechnen deshalb damit, dass wir in etwa einem Jahr mit dem Bau der Häuser starten können. Bis 2020 werden dann die ersten Wohnungen fertig sein.“  

Das etwa 9.400 Quadratmeter große Areal an der Mühlenstraße hat eine lange Geschichte. 1938 wurde hier die Hauptfilmstelle der Luftwaffe errichtet. 1949 gründete der Filmproduzent Wenzel Lüdecke in den gleichen Räumlichkeiten die Berliner Synchron, die bis heute zu den bedeutendsten Synchronstudios Deutschlands zählt. Über 8.000 Filme und Serien wurden hier synchronisiert, darunter Der Pate, Star Wars, Forrest Gump, Ice Age oder auch Breaking Bad. Im Frühjahr 2017 gab das Unternehmen den Lankwitzer Standort auf und zog auf das EUREF-Gelände in Schöneberg.

(eb)