Der Refluxkinder e.V. setzt sich für betroffene Kinder mit Refluxerkrankung und deren Familien ein. Nun erweitert die Organisation ihre Aktivitäten und gründet in der Villa Mittelhof, Königsstraße 42 – 43, eine weitere örtliche Selbsthilfegruppe.

Als selten geltende und häufig übersehene Krankheit verursacht Reflux durch ständigen Rückfluss des Mageninhaltes oder das Aufsteigen von Gasen in die Speiseröhre und die Atemwege schwerwiegende gesundheitliche Beeinträchtigungen für die kleinen Patienten. Während Erwachsene über Sodbrennen und Magenschmerzen klagen, leiden Babys und Kinder unter vielfältigen Symptomen. Diese führen im Erwachsenenalter nicht selten zu Invalidität und gelten als Risikofaktor für Speiseröhrenkrebs. So setzt die Erkrankung nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen herab – sondern zieht durch Fehlinterpretation der Symptome – schwere Folgen nach sich.

Oft tritt Reflux in den ersten Lebensmonaten auf, der jedoch nicht in allen Fällen die Gesundheit eines Kindes beeinträchtigen muss. Diese »Speikinder« haben oft einen »unschuldigen« Reflux, spucken viel, aber gedeihen prächtig. Krankhaft ist Reflux dann, wenn er Symptome verursacht. In schweren, unbehandelten Fällen führt Reflux zu Komplikationen wie Entzündung der Speiseröhre (Ösophagitis) oder chronische Atemwegserkrankungen wie Bronchitis, Lungenentzündung, Apnoe, Krupp, Kehlkopfentzündungen, kann Ursache von Hals-Nasen-Ohren-Problemen sein oder wird als Asthma Bronchiale fehlinterpretiert. Die Unsicherheit bei Eltern betroffener Kinder und behandelnden Kinderärzten ist groß.

Der verein Refluxkinder möchte den Erfahrungsaustausch von Betroffenen fördern, um bei Kindern schwerwiegende Folgen zu vermeiden. Die Organisation verwirklicht seit Jahren Präventionskampagnen mit Krankenkassen und Sponsoren um über das Krankheitsbild zu informieren. Eine erste Fachtagung über die Diagnostik und Therapie des Krankheitsbildes Reflux findet im November 2013 in Düsseldorf statt. In den Räumen des Mittelhof e.V. haben Familien mit Refluxkindern eine neue Anlaufstelle. Informations- und Erfahrungsaustausch, praktische Lebenshilfe sowie gegenseitige emotionale Unterstützung und Motivation sollen Betroffenen eine Hilfestellung sein. Einmal im Monat findet ein Treffen für Betroffene statt. Interessierte können sich per e-mail unter info@refluxkinder.de an Gruppenleiterin Daniela Dieter, selbst betroffene Mutter eines Refluxkindes, wenden.

(sn)