Die Wette gilt: Bringen wir die „ArtNight“ nach Steglitz – Oder: Sind wir nicht alle ein bisschen Künstler?

Die Wette gilt: Bringen wir die „ArtNight“ nach Steglitz – Oder: Sind wir nicht alle ein bisschen Künstler?

Foto: Katja Reuter

 

Ein Gespräch mit der freischaffenden Künstlerin und kreativen Allrounderin Katja Reuter über Kunst, Kreativität, das Bücher-Schreiben, das Leben in Lichterfelde-West und eine Wette, ob wir es schaffen, die „ArtNight“ nach Steglitz zu bringen.

Wir treffen und lernen uns an einem sonnigen Montagmittag im Herbst in der Café&Bar „Elements“ an der Berliner Straße in Zehlendorf kennen. Katja Reuter ist eine positive, energiegeladene, lebenshungrige, kreative und äußerst engagierte Künstlerin sowie ein wahres Lichterfelde-West-Urgestein. Sie hat ursprünglich Bekleidungsdesign studiert, parallel zahlreiche Bücher geschrieben und veröffentlicht, zudem eigene Bilder gemalt und sogar erfolgreich ausgestellt und nun ist sie auch noch als Künstlerin beim Berliner Start-up „ArtNight“ aktiv.

„Kunst wird oft belächelt, das tut mir weh, denn Kunst ist wie Essen und Trinken“ sagt mir Katja Reuter in unserem Gespräch und ihre Augen strahlen dabei. Zudem führt sie weiter aus: „Jeder kann malen.“ Davon ist sie fest überzeugt und im Rahmen der sog. „ArtNight“ (www.artnight.com), die sie mehrmals im Monat z.B. im „Elements“ oder auch im italienischen Restaurant „Il Grano“ (https://il-grano.de) zum Malerlebnis für Anfänger und Fortgeschrittene werden lässt, kann man genau dies live erleben.  Egal welchen Alters, egal mit welchen Vorkenntnissen: Jede*r, der/die Freude am Malen hat, ist hier genau richtig. Doch zunächst einen Schritt zurück: Was genau ist die sog. „ArtNight“? „ArtNight“ ist ein Berliner Start-Up, welches 2016 gegründet worden ist. Die Idee dahinter ist so simpel wie mitreißend: In einer Kleingruppe treffen sich Mal- und Kunst-Interessierte und erschaffen ihr eigenes Kunstobjekt, nach Vorlage eines Künstlers. Zum Teil sind es bekannte Kunstobjekte mit Motiven von z.B. Audrey Hepburn oder auch Picasso, mal ist es aber auch abstrakte Kunst oder Werke von weniger bekannten Künstler*innen.

Der künstlerischen Vorstellung sind hier keine Grenzen gesetzt und aus einem Pool aus ca. 300 Motiven ist sicherlich für jede*n etwas Passendes dabei. Nun fragen die geneigten Leser*innen sicherlich, wie das funktionieren soll. Es ist ein wenig wie Malen nach Zahlen, nur ohne die Zahlen. Stattdessen wird man von einem Künstler oder einer Künstlerin begrüßt und in einer schönen, offenen Atmosphäre langsam angeleitet, Schritt für Schritt, nach Vorlage, und mit zahlreichen Tipps, mit der Idee sein eigenes, individuelles Kunstobjekt zu kreieren. Das gesamte Event dauert ca. zwei Stunden und das Tolle ist, dass sich dieses Format zum Ziel gesetzt hat, dass in jedem Mal-Event auch eine neue Technik gezeigt wird, so dass man zum Ende des Abends nicht nur mit einem eigenen Bild nach Hause geht, sondern auch neue Mal-Fähigkeiten erworben hat. Als Besucher*in muss man sich lediglich online anmelden und ansonsten um rein gar nichts weiter kümmern, denn Leinwand, Farben, Pinsel, Schürze etc. sind bereits vorbereitet und zum Einsatz bereit; es kann quasi direkt losgehen. Nicht zu vernachlässigen ist, dass man gleichzeitig interessante Gleichgesinnte kennenlernen kann und nebenbei sogar etwas Leckeres essen und/oder trinken kann.

Impressionen einer Artnight, Fotos: Katja Reuter:

 

Die „ArtNight“ eignet sich für jede*n, der/die Freude am Malen hat. Aus eigener Erfahrung, als gefühlt untalentierte „Malerin“ kann ich sagen: Es funktioniert tatsächlich! Es lohnt sich, es auszuprobieren. Und hier kommt nun unsere Wette ins Spiel: Die „ArtNight“ findet an unterschiedlichsten Orten in Berlin statt, z.B. auch, wie oben erwähnt im „Il Grano“ an der Finckensteinallee in Lichterfelde-West und jetzt könnte man sagen, dass Lichterfelde-West doch fast um die Ecke zu unserem Steglitz gelegen ist. Doch wäre es nicht ein absolutes Highlight, wenn die „ArtNight“ auch mitten in Steglitz eine Location finden würde? Wäre es nicht großartig, wenn sich die Steglitzer*innen in der „Nachbarschaft“ treffen könnten, ohne lange Anfahrt oder gar Nicht-Steglitzer*innen ihren eigenen Kiez verlassen und in unseren schönen Kiez fahren würden? Die Herausforderung dabei: Wer kennt eine tolle Location, die bereit wäre, die Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen? Hat Steglitz solche Möglichkeiten überhaupt? Ich bin davon überzeugt, dass es diese hier geben MUSS. Interessierte können sich gern per E-Mail direkt an Katja wenden, um zu besprechen, ob die Location in Frage kommt (E-Mail: prinzessinkatuscha[at]web.de). Ich bin mir sicher, dass ein solches Mal-Erlebnis unser wunderbares Steglitz noch zusätzlich aufwerten würde. Also wiederhole ich meinen Aufruf gerne: Liebe Steglitzer Bar-, Café- und Restaurant-Besitzer meldet euch, wenn ihr die „ArtNight“ als Event und Erlebnis in eure Location bringen möchtet! Und liebe Steglitzer, steckt nicht in uns allen ein*e Künstler*in, der mit der richtigen Anleitung „hervorgeholt“ werden sollte und möchte? Lasst mich bitte meine Wette gewinnen! (Anm.: Sollte ich meine Wette gewinnen, berichte ich gern DANN von Katjas Wetteinsatz und was hieraus geworden ist).

Gusti aus „Kummer mit dem Hummer“, Foto: Anna Szlachetka:

 

Und ein Besuch bei Katjas „ArtNight“ wird sicherlich ein bereicherndes Erlebnis werden. Diese Vollblut-Künstlerin lebt Kunst förmlich und es steckt einfach an. Es kribbelt in den Fingern, so dass man direkt loslegen möchte. Die Mutter von zwei Kindern fasst es für sich zusammen und sagt voller Passion, dass Kunst und Kreativität für sie wie eine Sucht wären. Und wenn man hört, was sie alles bereits vollbracht und erschaffen hat, versteht man, dass sie das genauso meint und diese Einstellung auch lebt. Das ist mehr als beeindruckend, denn vermutlich bräuchten andere, für das, was Katja bereits geschaffen und geschafft hat mindestens zwei Leben. Neben der „ArtNight“ ist ihr neuestes Werk ein liebevoll geschriebenes Kinderbuch, namens: „Kummer mit dem Hummer“. Klingt vielversprechend, ist es auch. In diesem wundervollen Kinderbuch geht es um das „Anderssein“ und darum, dass das sog. Anderssein „gut“ ist. Nicht dass das genug wäre, näht und bastelt sie derzeit am Hummer „Gusti“ als Kuscheltier, als passende Buch-Begleitung.

Davor hat Katja bereits einige weitere Bücher geschrieben und diese sowohl im großen Ullstein-Verlag als auch im Eigenverlag veröffentlicht. Die lyrische Liebesgeschichte mit dem Titel „Zitronenblaues Himmelgrün“ klingt nicht nur verheißungsvoll und macht neugierig, es beweist zudem mal wieder die Kreativität der Autorin. Ach, und der findige GZSZ*-Zuschauer hat sie vielleicht auch schon im Fernseher gesehen, denn Komparsin ist sie nebenbei auch noch. Die Liste der Aktivitäten von Katja ist vielseitig und vor allem lang. (*Anm.: Gute Zeiten Schlechte Zeiten)

In Momenten dazwischen kommt aber auch die trubelige Tausendsassa zur Ruhe, z.B. wenn sie mit ihren zwei Hunden durch Lichterfelde-West spazieren geht. Hier ist sie zuhause, hier atmet sie die Ruhe ein, sie genießt das „Spießige, das Grüne und das Idyllische“.  Und hier merkt sie jeden Tag aufs Neue, wie richtig ihre Entscheidung war, genau hier in ihrem Lichterfelde-West geblieben zu sein. Zwar hat sie auch mal andere Luft als die in Lichterfelde-West geschnuppert, doch hier kann sie am besten neue Kraft und Energie für ihre Kreativität tanken. Und nach so viel Auftanken, nach all der Ruhe lässt sich nachvollziehen, dass diese Wucht an Kreativität aus ihr „befreit“ werden möchte und muss.

Zusammengefasst: Katja Reuter ist ein wahres Multitalent, eine Künstlerin durch und durch, ein charmanter, vielseitiger und sympathischer Mensch, der nicht nur für einen Abend bei der „ArtNight“ bereichernd, kurzweilig und interessant ist – vielmehr ist sie auch eine Künstlerin, von der man „Kunst“ lernen kann und die überzeugend behauptet „Kann ich nicht, gibt es nicht, man muss einfach machen“. Und das ist eine absolute Bereicherung für diese (Kunst-) Welt – es wäre wunderbar, wenn die „ArtNight“ in Steglitz stattfinden könnte und jeder Steglitzer die Möglichkeit hätte sein eigenes Mal-Erlebnis im eigenen Kiez zu erleben – und falls nicht (und ich tatsächlich meine Wette verlieren sollte, was ich nicht hoffe), na dann ist Lichterfelde-West tatsächlich nicht so weit und für Katja Reuter und die Kunstwerke lohnt sich diese Fahrt allemal.

Weitere Impressionen einer „ArtNight“:

 

 

 

 

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