Asklepios lädt wieder zum Frühstück ein

Asklepios lädt wieder zum Frühstück ein

Asklepios – Gott der Heilkunst

 

Der Schlosspark Glienicke hat eine seiner wertvollsten Skulpturen zurück: Die Restaurierung des Bankensembles am Casino im Schlossgarten ist abgeschlossen – und der Gott der Heilkunst wieder an seinem Platz.

Im November 2020 musste die antike Marmorskulptur des griechischen Heilgottes Asklepios abgebaut werden. Weil sich auch an der Bankanlage an der Ostseite des Casinos, auf der die Figur steht, größere Schäden zeigten, war es notwendig, das gesamte Ensemble zu restaurieren. Seit Ende April ist das als „Frühstücksplatz“ erbaute Kunstwerk wieder in Gänze zu sehen.

Die Entstehung des Ensembles entspringt dem königlichen Bedürfnis nach Schönheit und Entspannung: Als Prinz Carl von Preußen 1823 von seiner ersten Italienreise nach Berlin zurückkehrte, verwirklichte er seinen Traum von einer italienischen Villa in südlich anmutender Landschaft. Das Landgut Glienicke mit seinen Wiesengründen und baumbestandenen Hügeln an der Havel entsprach dem Geschmack des Prinzen. Diesen Pleasureground hatte Peter Joseph Lenné bereits für den Vorbesitzer, Karl August Fürst von Hardenberg, angelegt. Doch erst durch Prinz Carl erhielt das Anwesen seine heutige Gestalt. Der Architekt Karl Friedrich Schinkel baute ein vorhandenes Billardhäuschen 1824 zum Casino um. Es gehört heute mit seinen weit ausladenden Laubengängen zu den eindrucksvollsten Bauwerken der Potsdam-Berliner Kulturlandschaft.

Prinz Carl, leidenschaftlicher Antikensammler, verteilte seine Erwerbungen über das gesamte Anwesen. Antike Fragmente schmücken die Fassaden von Schloss und Casino oder wurden im Garten aufgestellt. Die wertvollsten Antiken sind zum Teil heute noch im Inneren des Casinos zu bewundern.

Teile der Figur des Asklepios, manchen besser bekannt als Äskulap, werden verschiedenen Jahrhunderten zugeordnet. Der antike Kopf entstand 1 bis 2 Jahrhunderte vor Christus. Es wird vermutet, dass die Zusammenführung von Kopf und Torso Ergebnis einer Restaurierung im 19. Jahrhundert war. Fundort und Herkunft der Statue sind unbekannt. Wann die Skulptur an ihrem heutigen Platz an der Ostwand des Casinos als Ersatz für eine 1885 als Aristoteles bezeichnete und noch 1913 auf einem Foto nachgewiesene Statue aufgestellt wurde, ist ebenfalls unklar.

Infos und Öffnungszeiten: https://www.spsg.de/schloesser-gaerten/objekt/glienicke-casino-1/

Fotos: Daniela von Treuenfels

 

pm/dt

 

Wonnemonat! Frisch Verliebten aller Generationen empfehlen wir, den Picknickkorb bei Asklepsios abzustellen und nach dem göttlichen Frühstück eine Runde um das Casino zu drehen. Herrlich.

Bankensemble mit Gottheit: der Frühstücksplatz.

Blick auf den Jungfernsee.

Blick Richtung Glienicker Brücke.

Das Casino vom Garten aus betrachtet.

Laubengang an der Nordseite

Licht und Kunst.

 

Fotos: Daniela von Treuenfels

 

 

 

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