Dass man mit Shakespeare Frauenherzen gewinnt, wissen diese Herren. Foto: Gogol

Noch sitzt nicht jeder Schritt und jedes Wort – doch das neue Stück der Theatergruppe der Villa Donnersmarck kann sich schon sehen und hören lassen. Das dachten sich wohl auch die Protagonisten und luden für Montagabend zu einer öffentlichen Theaterprobe.

Unter den kritischen Augen von Regisseur Bernd Kummer präsentierten die Männer und Frauen „Berlin und andere Frechheiten“.

Lieder von Kurt Tucholsky, Friedrich Hollaender, Günter Neumann aber auch Frank Wedekind – also „die gute Kabarettkultur der ’20er und ’30er Jahre“, erklärte Kummer – brachten die Schauspieler auf die Bühne, manchmal mit selbstsicherer Stimme, manchmal noch mit kleinen Hängern und Textblättern in der Hand. „Das kommt alles noch“, ist sich Kummer sicher. Schließlich findet die Premiere erst am 16. September statt.

Über die „Türkenmanier“ wurde gesungen – mit kreisenden Hüften und roten Kappen, über Probleme des nächtlichen gemeinsamen Schlafens und Heuss‘ Zigarre, sogar in eine Bar am Ku’damm nahmen die Sänger die Zuschauer mit, gespickt mit kleinen Anekdoten zwischendrinn. Erinnerungen wurden geweckt an die Zeiten des RIAS‘ und das Programm „Die Insulaner“. Und plötzlich standen auch Kasper und Gretel auf der Bühne.

Die Zuschauer dankten mit lautem Applaus, auch wenn einige anmerkten, dass die Stimmen manchmal noch etwas zu leise seien.

Es muss noch viel gearbeitet werden“, gab Kummer zu. Doch das, was am Montag zu sehen war, machte Spaß und Lust auf mehr.